Month: Oktober 2018

Wissensschwere Produkte

Den interessanten Begriff der ‚wissensschweren Produkte‘ hat der Unternehmer Berthold Leibinger geprägt. Als Chef des überaus erfolgreichen schwäbischen Maschinenbauunternehmens Trumpf hat er schon sehr früh Produktionsstätten außerhalb Deutschlands gegründet. Er war der Überzeugung, dass man sich dort engagieren müsse, wo man seine Produkte auch verkaufe. Allerdings müsse dies nicht auf Kosten der Beschäftigung in Deutschland gehen, solange ein deutsches Unternehmen Produkte baue, in denen mehr Wissen stecke als in denen der Konkurrenz. Eben ‚wissensschwere Produkte‘. Vorsprung durch Wissen, nicht durch Rationalisierung! Nun, Trumpf wurde unter Leibinger und mit dieser Überzeugung von einem kleinen lokalen Maschinenbauer zum Weltmarktführer in seinem Bereich mit in 2017/18 3,57 Milliarden Euro Umsatz, erwirtschaftet von 13.500 Mitarbeitern, davon die Hälfte in Deutschland.

Was Berthold Leibinger, der findige Ingenieur und schwäbische Tüftler, auch noch sagte: Neugier sei eine seiner wichtigsten Eigenschaften, denn Neugier sei die Mutter der Fantasie.

Berthold Leibinger verstarb vergangene Woche in Stuttgart.

 

P.S.: Auf die Frage, wie ein familiengeführtes Unternehmen wie Trumpf auf eine Manipulation wie den Dieselbetrug bei VW reagieren würde, antwortete Leibinger noch im März diesen Jahres: „Wahrscheinlich würde es sofort mit Nachrüstungen beginnen. Nicht nur der Reputation willen oder um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Gerade am Standort Deutschland, dem es so unendlich viel verdankt. Es würde eine neue Geschichte von Wirtschaft erzählen. Und kostete es auch die Hälfte seines Jahresergebnisses.“
Doch das ist eine andere Geschichte…

 

Experimenteller Workshop

Experimenteller Workshop
yoga by sattva

Falls Sie am 6. November in Nürnberg auf dem Q-Tag der DGQ (Deutsche Gesellschaft für Qualität) sein werden, möchte ich Sie heute schon zu einem kleinen „experimentellen“ Workshop einladen:

Meine GfWM-Kollegin, Ute John, und ich – beide Mitglieder des Fachkreises „Qualitätsmanagement und Wissensmanagement“ von GfWM und DGQ – werden einen Design Thinking-Workshop gestalten, in dem wir gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern – vielleicht auch Ihnen? – ein innovatives, vielleicht auch ein bisschen verrücktes Konzept für agiles Wissensmanagement oder Wissensmanagement in einer agilen Organisation (oder ist das gar nicht dasselbe?) entwickeln werden.

Falls Sie am 6. November nicht in Nürnberg dabei sein werden, halte ich Sie auf diesem Kanal gerne auf dem Laufenden, was denn dabei wohl herauskam…

 

Aufgeschnappt

Satya Nadella, seit 2014 Vorstandsvorsitzender von Microsoft, hat es vor Kurzem geschafft, Microsoft in der Liste der wertvollsten Unternehmen wieder vor Google zu platzieren. Und zwar auch aufgrund einer gegenüber seinem Vorgänger radikal anderen Unternehmenskultur. Einer seiner Leitsätze für diesen Wandel, der mir persönlich gut gefällt (Ihnen vielleicht auch?): Aus Microsoft ein Unternehmen aus Besserlernern statt Besserwissern machen. Das passt nicht nur für Microsoft, oder?