Wissenstransfer per Telefon
Diese Woche habe ich neue Erfahrungen in einem altbekannten Thema, nämlich Expert Debriefing, gesammelt.
Die Geschichte:
Am Montag stand der zweite und auch schon letzte Debriefing-Termin mit einer langjährigen Mitarbeiterin einer Kommunalverwaltung und deren Vorgesetzten an, wie so oft in der öffentlichen Verwaltung (noch) ohne Nachfolge. Aufgrund der aktuellen Situation war früh klar, dass der Termin nicht wie geplant vor Ort stattfinden konnte. Ich habe daher vorgeschlagen, das Gespräch virtuell über eine Webkonferenz zu führen. Ich muss gestehen zu meiner Überraschung – man neigt ja dazu unsere Verwaltung zu unterschätzen – waren alle Beteiligten bereit, sich auf dieses Experiment einzulassen. Auch, weil der letzte Arbeitstag der Mitarbeiterin unmittelbar bevorstand und es die letzte Chance war, weiteres wertvolles Erfahrungswissen zu sichern. Leider hat dann ein Technik-Check gezeigt, dass die Mitarbeiterin sich nicht mit der Webconferencing-Plattform verbinden konnte. Kurzentschlossen haben wir uns entschieden, dann einfach nur zu telefonieren. Und haben dies, einschließlich einer kurzen Pause, auch ungefähr drei Stunden lang getan.
Meine Erkenntnisse:
Wissenstransfer über das Telefon kann funktionieren. Allerdings war meines Erachtens sehr hilfreich, dass…
…ein erstes persönliches Gespräch bereits stattgefunden hatte
…die Wissenslandkarte in diesem ersten Gespräch schon grundlegend aufgebaut und zu einzelnen Themen bereits weit fortgeschritten war
…weitgehend gut strukturier- und verbalisierbare Arbeitsabläufe im Vordergrund standen
Wissenstransfer per Telefon ist sicherlich keine Option, wenn auch ein persönliches Gespräch möglich ist. Wenn dies nicht der Fall ist, sind Video- oder Webkonferenz eher die Mittel der Wahl. Aber wenn alle Stricke reißen, geht es tatsächlich auch per Telefon! Wieder was gelernt!
Sie wissen gar nicht, was ein Expert Debriefing ist? Dann schauen Sie hier.