Gleich 2 anstehende Live Sessions im WMOOC

Gleich 2 anstehende Live Sessions im WMOOC
WMOOC

Während der Laufzeit des Wissensmanagement-MOOC, also bis Mitte Januar, möchte ich diesen Blog nutzen, um auf die jeweils anstehenden Live Sessions hinzuweisen. Diese sind auch für nicht im WMOOC registrierte Interessierte offen. Am besten bei mir direkt melden, ich schicke dann die Einwahldaten, oder für den Newsletter im Wissensmanagement-Kursbuch registrieren. Dann erhalten Sie immer rechtzeitig die Einladung zur jeweils nächsten Live Session, schon mit Einwahldaten.

In den nächsten 2 Wochen gibt es nun gleich 2 tolle Sessions:

Thema: Freie Bildung & freie Bildungsinhalte am Beispiel von Smart Object Learning (SOL) mit Dirk Liesch
Datum: Donnerstag 19. Oktober, 16:00 Uhr

Thema: Von KI bis AR: Digitale Ansätze für die Wissenssicherung der Zukunft mit Manuel Mukkenfuß, EnBW AG

Datum: Dienstag 24. Oktober, 17:00 Uhr

In der Regel werden die Live Sessions aufgezeichnet und die Aufzeichnungen auf dem Youtube-Kanal der Open Academy veröffentlicht. Die Live Session am 24.10. mit Manuel Mukkenfuß von EnBW wird auf Wunsch des Unternehmens jedoch nur auf der MOOC-Plattform veröffentlicht, wird also nur registrierten Lernenden im WMOOC zur Verfügung stehen. Also, live dabei sein!

Die Verlernende Organisation

Ich habe eine Weile gezögert, diesem Beitrag diesen Titel zu geben, weil der Begriff des ‚Verlernens‘ durchaus positiv konnotiert sein kann im Sinne eines Wissensbalast Abwerfens, gedanklichen Raum für Neues Schaffen. So ist er hier aber nicht gemeint, sondern eindeutig negativ im Sinne einer Zurückentwicklung der Organisation und eines Verlustes an organisationalem Wissen, im Grunde einer Verblödung der Organisation.

Ich erlebe das in der letzten Zeit immer häufiger, vor allem bei Konzernen. Dabei geht es weniger um konkret fachliches Wissen, das direkt bezogen auf die Leistungen des Unternehmens bzw. Geschäftsbereiches ist, als um Wissen aus weicheren Umfeld-Wissensdomänen wie beispielsweise Qualitäts- und Risikomanagement und Compliance (wo ich ebenfalls beratend tätig bin). Ich habe mir Gedanken gemacht, welche Ursachen dieses nicht intendierte, aber akzeptierte, weil nicht wahrgenommene Verlernen hat:

  • Das Wissen wird beim Onboarding neuer Organisationsmitglieder nicht oder nicht angemessen vermittelt. Gerade bei als bürokratisch verschrienen Themen wie Qualitätsmanagement und Compliance sind entsprechende Trainings oft lieblos gestaltet. Dazu gehört, dass oftmals die Hintergründe für bestimmte Vorgaben und Prozesse, das Know-why, und damit verbunden auch ihr Nutzen gerade nicht thematisiert werden. Damit sind Lernmotivation und Aufmerksamkeit denkbar niedrig. Falls diese Themen überhaupt Bestandteil eines Onboarding sind.
  • Diese kontinuierliche Erosion der organisationalen Wissensbasis wird zunehmend zu einem Erdrutsch, wenn gleichzeitig die Fluktuation hoch ist. Aufgrund wiederholter Restrukturierungen und aufgrund zunehmendem Outsourcings. In das Onboarding externer Organisationsmitglieder wird in der Regel noch weniger Aufwand investiert. Vielmehr besteht die Auffassung, dass ein gewissermaßen fertiger Service eingekauft wird. Zeit und Budget für organisationsspezifische Kompetenzentwicklung sind nicht oder nur in geringem Umfang eingeplant. Noch weniger, wenn seitens des beauftragten Vendor dann noch auch diese externen Kräfte rasch wechseln, schließlich wird ja nicht eine bestimmte Person angefordert und beschäftigt, sondern eine nicht-personalisierte Leistung, deren Träger:in austauschbar ist.
  • Ach ja, wiederholte Restrukturierungen: So wichtig es frei nach Dirk Baecker ist, eine Organisation immer mal wieder in Unordnung zu bringen, damit sie nicht stagniert, so schädlich sind in rascher Abfolge verordnete Restrukturierungen. Was passiert: Gerade so genannte deep smarts, also kritische (Erfahrungs)Wissensträger verlassen die Organisation. Rollen und Zuständigkeiten bleiben oft über einen zu langen Zeitraum ungeklärt, sodass das damit verknüpfte organisations-implizite Wissen versickert. Organisationsbasen im Kleinen, d.h. in etablierten Teams gehen verloren. Und auch hier wieder, der gezielte und systematische Transfer von dem oben beschriebenen Wissen, das mittelbar auf die Leistungserbringung wirkt, ist selten Bestandteil von Restrukturierungsmaßnahmen.

Der so genannte root cause hinter diesen Phänomenen ist, dass das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Wissens in der Organisation verloren gegangen ist. Bezogen auf Qualitäts- und Risikomanagement sowie Compliance ist es die fehlende Erfahrung fehlgeschlagener Audits, eingetretener Risiken usw. D.h. das Bewusstsein, dass dieses Wissen ein notwendiges ist, geht mangels konkreter Erfahrung mit der Zeit verloren. Das dazu gehörende mindset verblasst. Gleichzeitig steigt mit zunehmendem Verlust dieses Wissens gerade die Wahrscheinlichkeit von Audit-Versagen und Risiko-Eintritt. Haben wir hier eine Art von unausweichlichem Kondratjew-Zyklus? Sind Lernende und Verlernende Organisation auch in dieser negativen Lesart immer miteinander verschränkt?

Was meinen Sie? Und sehen Sie noch weitere Ursachen für das Verlernen? Ich freue mich auf eine Diskussion!

Erklärvideo zum Münchner Modell

Ich freue mich, Ihnen mal wieder ein Video eines ‚meiner‘ Studierenden aus dem Mastermodul ‚Wissensmanagement-Modelle und -Strategien‘ an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg präsentieren zu dürfen. In knappen 5’28 Minuten erläutert Markus Roselt das Münchner Modell von Reinmann und Mandl.

Lassen Sie sich dabei nicht durch die Computerstimme irritieren! Wie die meisten Studierenden nutzt Markus für diese so genannte Vorprüfungsleistung in meiner Lehrveranstaltung eine kostenlose Demo-Version der simple show-Software, bei der das Aufnehmen der eigenen Stimme leider nicht möglich ist.

Es ist aber trotzdem sehr vergnüglich und lehrreich dieses Video anzuschauen. Ihnen viel Spaß dabei. Dir, Markus, herzlichen Dank!

knowledge. time. humanity. earth

Bei der Korrektur der Seminararbeit von Simon Engler aus meinem Wissensmanagement-Modul an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg habe ich ein sehr schönes Zitat von Denise Augustine kennengelernt, das ich hier gerne mit Ihnen teilen möchte:

Knowledge alone is smart.
Knowledge interconnected with time, humanity and earth is wise.

Vielen Dank, Simon! (Vielen Dank, Denise)

Vor- und Nachteile des digitalen Lernens

Der WMOOC 2020 ist zwar vorbei, aber ein paar kleine Nacharbeiten gibt es noch: Es müssen die Aufzeichnungen der allerletzten Live Sessions noch bearbeitet und publiziert werden. Und so gibt es nun die Session mit Prof. Gerald Lembke von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg zu einem hochaktuellen Thema: Digitale Medien im virtuellen Lernen – warum ich gegen „digitales Lernen“ bin und trotzdem digitale Medien nutze (Dauer 1:08 h).

Gerald Lembke beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Vor- und Nachteilen digitaler Medien (nicht erst seit Corona) und berichtet in der Live Session sowohl aus der Forschung zu diesem Thema wie auch aus persönlichen Erfahrungen – so manch guter Tipp eines Profis eingeschlossen.

WMOOC 2020 – Neues zu den Live Sessions

Der WMOOC 2020 geht schon in seine letzte Woche. Und zum Abschluss gibt es gleich zwei Live Sessions:
Elke Nickel, eine unserer Teilnehmerinnen (was uns besonders freut) wird aus der Praxis ihres persönlichen Wissensmanagement berichten und wie sie dieses in den letzten Monaten optimiert hat.
Thema: Persönliches Wissensmanagement für Freiberufler, Solopreneure und Einzelunternehmen mit Elke Nickel
Datum: Dienstag, 19. Januar 2021, 10:00 Uhr

Und dann möchten Dirk und ich in bester Wissensmanagement-Manier zum Abschluss gerne eine kleine Retrospektive machen: Was ist aus eurer Sicht im WMOOC gut gelaufen? Und was sollten wir beim nächsten Mal anders machen? Wir freuen uns auf Feedback.
Thema: WMOOC-Retrospektive mit Dirk & Gabriele
Datum: Freitag, 22. Januar 2021, 15:00 Uhr

Wer gerne dabei sein möchte und weder beim WMOOC noch beim WMOOC-Newsletter registriert ist, kein Problem: Bitte einfach bei mir melden. Ich schicke die Einwahldaten zu.

Natürlich gibt es aber (fast) immer auch die Möglichkeit die Aufzeichnung der Session anzuschauen, z. B. neu verfügbar, unsere Session mit Susanne Zillich zu spannenden und ach so grundlegenden Frage, wie eigentlich neues Wissen entsteht, und zwar aus psychologischer Sicht (Dauer 1:02:13):

Wie Wissen entsteht

Wie Wissen entsteht
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…Psychologische Aspekte des Lernens.

Darum wird es diese Woche in der WMOOC Live Session mit der Psychotherapeutin Susanne Zillich gehen. Und zwar am Dienstag, dem 8. Dezember um 11 Uhr. Dabei wird auch die Frage des persönlichen Lernens, der Resilienz und Stressbewältigung in Zeiten verstärkter virtueller Zusammenarbeit eine Rolle spielen. Also gleichermaßen ein grundlegend und zeitloses Thema wie auch ein hochaktuelles. Ich bin schon sehr gespannt auf interessantes Expertinnenwissen von Susanne Zillich.

Wer gerne dabei sein möchte, aber beim WMOOC nicht registriert ist, melde ich einfach bitte direkt bei mir. Ich schicke die Einwahldaten dann gerne zu.

Was Tauchen mit Wissen und SEKI zu tun hat – ein Erklärvideo

Und weiter geht es mit den Erklärvideos aus dem Modul Wissensmanagement-Strategien und -Modelle an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

Dieses Mal erklärt Alisa Ruths, eingebettet in eine schöne Geschichte rund ums Tauchen, den Unterschied zwischen explizitem und implizitem Wissen und wie das SEKI-Modell von Nonaka und Takeuchi im Praxiskontext verstanden werden kann.

Lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen Sie ein bisschen me(h)er:

Erfahrungsbericht: Online-Vorlesung

Bereits seit einigen Jahren habe ich einen Lehrauftrag an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg als Dozentin für das Modul Knowledge Management Strategien und Modelle, das im Rahmen der Masterstudiengänge Informatik, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen angeboten wird. Diese Woche nun stand der erste Vorlesungsblock für das Sommersemester 2020 an: 3 Tage à 8 Stunden Präsenz – so die eigentliche Planung. In diesem Jahr musst jedoch die Präsenz durch eine Online-Veranstaltung ersetzt werden, bei gleichbleibender Stundenzahl und natürlich gleichbleibendem inhaltlichen Umfang.

Da weder die Studierenden noch ich 8 Stunden reiner Vorlesung per Webkonferenz ausgehalten hätten, habe ich das Konzept komplett überarbeitet und den Lehrstoff so auf Vorlesung/Vortrag, Selbstlernphasen und Gruppenarbeiten verteilt, dass die Dauer der Anteile echter Vorlesung/Vortrag bei max. 1 Stunde lagen, was für ein konzentriertes Zuhören schon anspruchsvoll ist. Für die Selbstlern- und Gruppenphasen habe ich teilweise Materialien aus dem Vorlesungsskript angereichert und anders aufbereitet, teilweise Videos meines Youtube-Kanals genutzt, teilweise Materialien aus dem Freien Kursbuch Wissensmanagement verwendet.

Da ich in der Präsenzveranstaltung viel Wert lege auf das gegenseitige Kennenlernen im Sinne des Schaffens eines ba, habe ich ein kurzes Vorstellungsvideo zu mir produziert und auf der Lernplattform zur Verfügung gestellt. Dann habe ich die Studierenden gebeten, noch vor der Vorlesung ebenfalls ein kurzes Vorstellungsvideo für alle im Kurs hochzuladen. Das haben tatsächlich fast alle schon vor Start der Vorlesung gemacht, sodass ein wenig ba auch virtuell möglich war.

Da die Implementierung einer Online-Meetingplattform seitens der Hochschule nicht rechtzeitig geklappt hat, habe ich den Webkonferenz-Account der GfWM genutzt – herzlichen Dank, liebe GfWM, das ich als Mitglied diese Möglichkeit habe! Die Applikation bietet die Möglichkeit, spontan Umfragen zu erstellen, was ich zwei oder drei Mal zur kleinen Zwischenaktivierung genutzt habe, z. B. mit der Frage, „Welches Wissensmanagement-Modell haltet ihr für eurer Unternehmen am geeignetsten?“. Die Plattform bietet außerdem so genannte breakout sessions, die sich für die Gruppenarbeitsphasen sehr bewährt haben.

Die Studierenden waren sehr diszipliniert und engagiert: Tatsächlich waren von 26 Eingeschriebenen an allen drei Tagen alle 26 die gesamte Zeit dabei. Das gab es bei einer Präsenzveranstaltung noch nie! Nach jeder Selbstlern- und Gruppenphase waren alle pünktlich in der Haupt-Session zurück und konnten sehr gut vorbereitete und aufbereitete Arbeitsergebnisse präsentieren – ich war und bin begeistert.

Was ist nun mein Fazit (bisher, im Mai folgt der zweite Block)?

  • Die Vorlesung hat auch in ihrer Online-Variante ‚funktioniert‘.
  • Das Konzept mit dem konsequenten Wechsel unterschiedlicher Lernszenarien mit klaren Aufgabenstellungen, einem vorab kommunizierten Zeitplan und über den Tag großzügigeren Pausen als bei der Präsenzveranstaltung hat sich bewährt. Bei zwei Retrospektiven zur Veranstaltung selbst, haben die Studierenden bestätigt, dass sie die Veranstaltung als abwechslungsreich und angenehm empfinden.
  • Interessanterweise waren die Studierenden am dritten Tag wahrnehmbar müde oder etwas schwerer zu motivieren – genau wie in der Präsenzveranstaltung auch.
  • Es war schwieriger die ’stillen Wasser‘ in der Gruppe zu identifizieren und zu animieren, da nicht immer deutlich war, wer gerade spricht. Nicht nur aus diesem Grund, werde ich beim nächsten Mal mehr darauf achten, dass bei längeren Redeanteilen die Webcam angeschaltet wird, um die Kommunikation stärker zu personalisieren und die ba-Bildung weiter zu unterstützen.

Ich freue mich auf den nächsten Block im Mai!