Persönliches Wissensmanagement

Mit dem GfWM Kompetenzkatalog zu den Future Skills

Pünktlich zur jährlichen Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM) e.V. ist Band 6 des von der GfWM herausgegebenen Kuratierten Dossiers erschienen. Dieses Mal unter dem Titel Future Skills Knowledge Management.

Wie immer versammelt die Publikation lesenswerte und inspirierende Beiträge rund um das Thema Wissensmanagement. Einer davon stammt aus der Feder von Angelika Mittelmann, Ute John und mir. Darin wenden wir den von uns entwickelten Kompetenzkatalog Wissensmanagement exemplarisch auf drei fiktive Wissensarbeiter:innen an und gehen dabei der Frage nach, welche Future Skills diese benötigen. Den Beitrag findet ihr im Dossier oder als Einzelpublikation direkt hier.

Viel Spaß bei der Lektüre!

WMOOC Live Session: KI für die persönliche Wissensarbeit

WMOOC Live Session: KI für die persönliche Wissensarbeit
WMOOC

Eigentlich ist unser Wissensmanagement-MOOC 2023 letzte Woche zu Ende gegangen. Aber ausnahmsweise haben wir noch eine letzte Live Session für euch in petto:

Thema: Künstliche Intelligenz für die persönliche Wissensarbeit mit Barbara Geyer, Hochschule Burgenland

Barbara erläutert uns, auf welcher Technologie die aktuellen KI-Modelle basieren und zeigt uns, welche Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz sie selbst als Hochschuldozentin nutzt, um ihre persönliche Wissensarbeit effizienter zu gestalten. Auch werden wir uns die Frage stellen, welche Auswirkungen KI auf das Wissensmanagement haben wird. Zum Ende des WMOOC also ein Ausblick in die gar nicht zu ferne Zukunft. Außerdem stecken in dieser Session nochmals zahlreiche Anregungen für die eigene Praxis. Seid dabei!

Termin: Dienstag, 30.1. um 17:00 Uhr

Wie immer sind Gäste herzlich willkommen. Bei Interesse, meldet euch einfach bei mir wegen der Zugangsdaten zur Webkonferenz!

WMOOC Vorschau auf den Januar

WMOOC Vorschau auf den Januar
WMOOC

Mit dem Ende der dritten Woche haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am WMOOC 2023 nun auch schon das dritte und vorletzte Modul abgeschlossen und sich schöne und erholsame Weihnachtsferien verdient. Die WMOOC-Ferien dauern dieses Mal extra lang, nämlich bis zum 8. Januar, dann startet das vierte und letzte Modul mit dem Schwerpunkt: Praxisbeispiele.

Und natürlich gibt es dazu wieder tolle Live Sessions, die wir schon einmal vor ankündigen:

  • Am 11. Januar um 16 Uhr teilt Laura Rinker von der Universität Hohenheim aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema „Motivieren für den Wissenstransfer“ mit uns.
  • Ausnahmsweise erst am 30. Januar um 17 Uhr, also eigentlich schon nach dem offiziellen Ende des WMOOC, gibt uns Barbara Geyer-Hayden von der Hochschule Burgenland Einblick in ihr persönliches Wissensmanagement, und zwar insbesondere wie sie schon heute verschiedene KI-Tools nutzt, um die Produktivität ihrer Wissensarbeit zu steigern. Ich kann nur sagen: Ich habe bereits viele Anregungen diesbezüglich von ihr übernommen.
  • Dazwischen gibt es noch eine weitere Session, deren Termin noch nicht final feststeht: Erik Schulz vom Knowledge Management der DB Engineering nimmt uns mit in die Praxis des Wissensmanagements in seinem Unternehmen und seine Rolle als Wissensmanager.
  • Und schließlich werden Dirk und ich noch eine abschließende interaktive Live Session mit euch machen: Was hat euch am MOOC gefallen? Was sollten wir beim nächsten Mal anders machen? Der genaue Termin steht noch nicht fest. Trotzdem hoffen wir – zum Abschluss – schon mal auf eifrige Teilnahme, gell?

Wie immer sind Gäste bei allen Live Sessions herzlich willkommen. Bei Interesse einfach bei mir melden!

Die 5 Arten der Ignoranz

Um die Zeit, bis die nächsten Aufzeichnungen der WMOOC Live Sessions verfügbar sind, gewissermaßen zu überbrücken, freue ich mich, Ihnen mal wieder ein Video eines ‚meiner‘ Studierenden präsentieren zu dürfen. In knappen 2’27 Minuten erläutert Daniel Hellmann sehr anschaulich die 5 Arten der Ignoranz nach Ursula Schneider.

Lassen Sie sich dabei nicht durch die Computerstimme irritieren! Wie die meisten Studierenden nutzt Daniel für diese so genannte Vorprüfungsleistung in meiner Lehrveranstaltung eine kostenlose Demo-Version der simple show-Software, bei der das Aufnehmen der eigenen Stimme leider nicht möglich ist.

Es ist aber trotzdem sehr vergnüglich und lehrreich dieses Video anzuschauen. Ihnen viel Spaß dabei. Dir, Daniel, herzlichen Dank!

Der Weg zum Zweithirn mit Niklas Luhmann

Ach, wer von uns hätte nicht gerne ein Zweithirn, um ‚Merkwürdiges‘ aufzubewahren und bei Bedarf wieder hervorzuholen. In diesem weiteren Erklärvideo aus meinem Mastermodul Wissensmanagement-Modelle und -Strategien an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg erläutern Benedikt Benisch, Simon Engler und Mirko Gleichauf wunderbar anschaulich die Methode Zettelkasten von Niklas Luhmann als Hilfsmittel für das persönliche Wissensmanagement (Dauer Min 7’12):

Herzlichen Dank, Benedikt, Simon und Mirko, nicht nur für die schöne Erläuterung, sondern auch für die ganz wunderbaren Zitate, die ihr für euer Video gefunden habt.

Wie speichert unser Gehirn Wissen?

Haben Sie nach einer, hoffentlich erholsamen, Sommerpause auch manchmal den Eindruck, Informationen vergessen zu haben, die vor dem Urlaub noch ganz präsent waren?

Wie wird Wissen im Gehirn abgespeichert? Wie wird es wieder abgerufen? Und was passiert mit Wissen, das man länger nicht mehr benötigt hat?
Diese Fragen beantwortet dieses unterhaltsame kurze Video der Hertie Stiftung (Dauer: 2’28 Min.):

Wenn Sie nun auch neue neuronale Freundschaftskreise gründen wollen, zum Beispiel indem Sie Ihr Wissen über Wissensmanagement anreichern, Erfahrungen dazu austauschen und neue Praxisbeispiele kennenlernen, dann machen Sie mit beim diesjährigen Wissensmanagement-MOOC, der ab 3. Oktober startet! Oder bei der begleitenden Fortbildung zum Wissensmanagement-Professional!

Es gibt ihn – den learning tracker

Es gibt ihn – den learning tracker
Fitness Tracker oder Learning Tracker

Erinnern Sie sich noch an meine Idee eines learning trackers? Also einer App, ähnlich einer Fitness-App, die meine Lern-Events trackt und mich eventuell auch erinnert, wenn ich Lernziele nicht erreiche?

Die Idee war ja recht spontan und unausgegoren in einer meiner Vorlesungen entstanden, als die Studierenden mich fragten, wie diszipliniert ich selbst denn lernte. Nun ja…

Nun hat mich diese Woche Lukas von Hohnhorst, Stundent der Betriebswirtschaft an der Universität Mannheim, kontaktiert mit der Nachricht, er habe einen solchen learning tracker entwickelt, und zwar zunächst als persönliches Lerntagebuch für sich selbst. Doch lesen Sie selbst, wie er Entstehung und Nutzung seines Lerntagebuches beschreibt!

Bildquelle: www.choice.com.au

Deep Reading

Bleiben wir ein wenig beim Thema Digitalisierung:

Gehören Sie auch zu den Menschen, die Texte, mit denen Sie sich intensiver beschäftigen, ausdrucken? Und kommen Sie sich dabei auch manchmal peinlich altmodisch und unfit for the digital age vor? Dann kann ich Sie jetzt beruhigen: Im Herbst letzten Jahres haben sich fast 200 Forscher aus ganz Europa im norwegischen Stavanger getroffen, um über die Zukunft des Lesens zu debattieren. Die Ergebnisse dieser Debatte haben sie in der Stavanger-Erklärung festgehalten. Dort können Sie nachlesen, dass Papier immer noch der beste Träger für lange informative Texte ist, vor allem wenn es um ein tieferes Textverständnis geht und darum, das Gelesene auch zu behalten. Diese Aussage stützt sich auf eine Meta-Studie, die 54 Einzelstudien mit mehr als 17.000 Teilnehmern ausgewertet hat. Tröstlich, wenn man selbst zu den Ausdruck-Dinos gehört.

Eher Besorgnis erregend ist eine weitere Erkenntnis: Bildschirmleser überschätzen ihr Leseverständnis offenbar maßlos, was dazu führt, dass Texte mehr überflogen als gelesen werden. Und dieses unkonzentrierte Überfliegen dehnt sich auch auf das Lesen auf Papier aus. Insgesamt wird also unser Leseverständnis, die Fähigkeit konzentriert zu Lesen schlechter.

Was sind die Gründe? Dazu muss man sich nur selbst beobachten: Beim Lesen am Bildschirm bleiben wir tatsächlich selten beim Text, zu viele Ablenkungen, z. B. aufpoppende E-Mails, Tweets, Erinnerungen usw., stören die Konzentration – und wir lassen uns stören. Dem kann natürlich jeder von uns selbst entgegenwirken, indem wir solche potenziellen Störquellen für das Lesen am Bildschirm ausschalten.

Das geringere Leseverständnis hat, laut der Stavanger-Forscher, aber auch andere, tiefer liegende und weniger einfach zu beseitigende Gründe. Zum Beispiel embodied cognition. Damit wird die Tatsache bezeichnet, dass die Wahrnehmung von Text auch über unseren Körper funktioniert. Und dieser erhält beim digitalen Lesen weniger Orientierung, z. B. das Gewicht der bereits gelesenen bzw. noch zu lesenden Seiten eines Buches in der rechten und linken Hand. Weniger Orientierung bedeutet weniger Erinnerungsanker, wie die Neurobiologin Theresa Schilhab von der Universität Arhus und eine der Unterzeichnerinnen der Stavanger-Erklärung erforscht hat. In digitalen Texten sind wir weitgehend orientierungslos und daher findet unser Erinnerungsvermögen wenig Ankerpunkte.

Die Stavanger-Gruppe will nun herausfinden, wie das digitale Lesen verbessert werden kann. Noch gibt es dazu keine Patentrezepte.

Übrigens, haben die Forscher auch festgestellt, dass die konzentrierte Rezeption kognitiv anspruchsvoller Texte schlichtweg Übungssache ist. Das hat nun wieder jeder von uns selbst in der Hand, gell?

Haben Sie es bis hierher geschafft? Und was konnten Sie sich aus dem – zugegeben recht langen – Blogbeitrag merken?

Digitale Selbstverteidigung

Haben Sie schon einmal den Begriff ‚digitale Selbstverteidigung‘ gehört? Dabei geht es weniger darum sich vor Hackerangriffen zu schützen, sondern darum sich vor dem ganz legalen Abgreifen von Daten zu schützen oder, wenn nicht zu schützen, so doch zumindest Transparenz darüber herzustellen, wer welche persönlichen Daten (wie) nutzt. Ist diese Transparenz doch Grundvoraussetzung im Sinne einer informationellen Selbstbestimmung selbst darüber zu entscheiden, ob diese Daten verfügbar sein sollen oder nicht. Auch wenn die Entscheidung zu einer Datenverweigerung in der Regel einen deutlichen Komfortverlust bedeutet.

Denn Social Scoring funktioniert vor allem deshalb so gut und so unwidersprochen, weil wir erschreckend bequem sind. Bei Social Scoring werden frei im Internet verfügbare persönliche Daten von Algorithmen verknüpft und zu einem Wert zusammengemischt. In China wird Social Scoring gerade in großem Maßstab eingeführt, um das Wohlverhalten der eigenen Bürger besser kontrollieren und letztlich erzwingen zu können. Gegen diese Sammelwut gibt es nicht nur deshalb kaum Widerstand, weil Widerstand in einem totalitären Regime selten eine gute Idee ist, sondern vor allem, weil es so schön bequem ist, eben online zu bestellen (und dabei Daten zu hinterlassen), mit Karte zu bezahlen (und dabei Daten zu hinterlassen) usw.

Wir müssen also gar nicht nach China schauen, um uns – ohne allzu große neurotische Veranlagung – an so manches Szenario aus Orwells Roman ‚1984‘ erinnert zu fühlen.

Wenn Sie nun Ihre digitale Selbstverteidigung stärken wollen, können Sie sich hier informieren:

Warum ist digitale Selbstverteidigung ein Thema in einem Blog zu Wissensmanagement? Nun, weil aus Daten Informationen generiert werden, aus denen dann Rückschlüsse gezogen und Überzeugungen gewonnen werden – Wissen eben – die Grundlage für Entscheidungen und Handlungen sind. Daher können wir auch als Wissensmanager das, was im Bereich das Daten, also am Fuße der wohl bekannten Northschen Treppen passiert, nicht ignorieren.