WMOOC Vorschau auf den Januar

WMOOC Vorschau auf den Januar
WMOOC

Mit dem Ende der dritten Woche haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am WMOOC 2023 nun auch schon das dritte und vorletzte Modul abgeschlossen und sich schöne und erholsame Weihnachtsferien verdient. Die WMOOC-Ferien dauern dieses Mal extra lang, nämlich bis zum 8. Januar, dann startet das vierte und letzte Modul mit dem Schwerpunkt: Praxisbeispiele.

Und natürlich gibt es dazu wieder tolle Live Sessions, die wir schon einmal vor ankündigen:

  • Am 11. Januar um 16 Uhr teilt Laura Rinker von der Universität Hohenheim aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema „Motivieren für den Wissenstransfer“ mit uns.
  • Ausnahmsweise erst am 30. Januar um 17 Uhr, also eigentlich schon nach dem offiziellen Ende des WMOOC, gibt uns Barbara Geyer-Hayden von der Hochschule Burgenland Einblick in ihr persönliches Wissensmanagement, und zwar insbesondere wie sie schon heute verschiedene KI-Tools nutzt, um die Produktivität ihrer Wissensarbeit zu steigern. Ich kann nur sagen: Ich habe bereits viele Anregungen diesbezüglich von ihr übernommen.
  • Dazwischen gibt es noch eine weitere Session, deren Termin noch nicht final feststeht: Erik Schulz vom Knowledge Management der DB Engineering nimmt uns mit in die Praxis des Wissensmanagements in seinem Unternehmen und seine Rolle als Wissensmanager.
  • Und schließlich werden Dirk und ich noch eine abschließende interaktive Live Session mit euch machen: Was hat euch am MOOC gefallen? Was sollten wir beim nächsten Mal anders machen? Der genaue Termin steht noch nicht fest. Trotzdem hoffen wir – zum Abschluss – schon mal auf eifrige Teilnahme, gell?

Wie immer sind Gäste bei allen Live Sessions herzlich willkommen. Bei Interesse einfach bei mir melden!

Ideenlos im Homeoffice

Die Ideenfindung funktioniert in Präsenz besser als im virtuellen Raum. Das zumindest ist das Ergebnis einer Studie von Melanie Brucks von der Columbia University und Jonathan Levav von der Stanford University. Die beiden haben hierzu Experimente mit fast 2000 Teilnehmer:innen durchgeführt. Beispielsweise gaben sie je zwei Personen eine gemeinsame Aufgabe, die eine Hälfte der Proband:innen löste sie gemeinsam in einem Raum, die andere arbeitete online zusammen. Die in Präsenz zusammenarbeitenden Tandems kamen dabei nicht nur auf deutlich mehr Ideen, sondern nach Einschätzung Außenstehender waren es auch die kreativeren. Der Prozess der Ideenbewertung und -auswahl hat virtuell übrigens genauso gut funktioniert wie in Präsenz, kommt es hier doch weniger auf Assoziation als auf kognitiven Fokus und klare Argumentation an.

Die Schlussfolgerung der beiden Forschenden: Die Fokussierung bei der Online-Zusammenarbeit, wie blicken mehr oder weniger starr auf den Bildschirm, werden weniger abgelenkt, ist dem kreativen Prozess abträglich. Also, weniger Fokus und mehr Zerstreuung, wenn es kreativ werden soll!

Doch was, wenn ein persönliches Zusammentreffen gar nicht möglich ist? Lässt sich eine kreative Atmosphäre auch online erzeugen? Wie? Oder wenn ein Teil eines Teams sich in Präsenz trifft, ein anderer aber ’nur‘ online dazugeschaltet wird? Das New Normal des hybriden Arbeitens bietet noch viel Raum für das Experimentieren und Erfahrungen Machen. Dazu empfehle ich das aktuelle kuratierte Dossier der GfWM, dieses Mal auch mit einem Beitrag von mir zu Wissensmanagement in Zeiten des hybriden Arbeitens.

Fit2Collaborate – Aufzeichnung der WMOOC Live Session mit der Otto Group

Schon zum zweiten Mal hatten wir im WMOOC das Glück Juliane Dieckmann vom Corporate Knowledge Management der Otto Group als Referentin zu gewinnen.

Dieses Mal ging es um das konzernweite Angebot Fit2Collaborate, ein beratender Ansatz, um die Zusammenarbeit im Team, gerade auch den Wissensaustausch bzw. die gemeinsame Wissensarbeit zu verbessern. Ein anregender Einblick, ein weiteres Mal, in gelebte Wissensmanagement-Praxis (Dauer 53’31 Min.):

Wissensmanagement in Zeiten des hybriden Arbeitens

Wissensmanagement in Zeiten des hybriden Arbeitens
GfWM Dossier

So der Titel eines Aufsatzes von mir, der nun ganz aktuell in einem kuratierten Dossier der Gesellschaft für Wissensmanagement e. V. „New Normal“ erschienen ist:

  • Wie gehen wir mit dem Risiko einer (permanenten) Informations-Asynchronizität um?
  • Leidet unsere Kreativität und Innovationskraft in dauerhaft hybriden Settings?
  • Wie gestalten wir einen wirkungsvollen ba (Wissensraum)…?

Unsere aktuelle Arbeitssituation, die sich vermutlich für viele von uns verstetigen wird, wirft viele Fragen auf, auf die es noch nicht unbedingt Antworten gibt.

Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß bei der hoffentlich anregenden Lektüre!

Soziale Netzwerkanalyse einfach erklärt

Und wieder freue ich mich über ein weiteres gelungenes Erklärvideo aus meinem Modul Wissensmanagement-Modelle und -Strategien im Masterstudiengang der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Dieses Mal erklärt Annemarie Habel anschaulich, was eine Soziale Netzwerkanalyse ist, wie man sie durchführt und welchen Nutzen sie für Wissensmanagement haben kann (Dauer 7’11 Min.):

Vielen Dank, Annemarie.

WMOOC 2020 – Aufzeichnung zur Session ‚Wissen Teilen‘ online

ich freue mich, dass nun auch die inspirierende Live Session mit Kristin Block zur spannenden Frage, „Wie etabliere ich eine Wissenteilungskultur im Unternehmen„, nun online frei verfügbar ist (wie übrigens alle Inhalte zum WMOOC). Viel Spaß! (Dauer 56:54 Min)

Am 30.11. geht es weiter mit dem 3. Modul im WMOOC (es ist nie zu spät noch einzusteigen!), natürlich wieder mit anregenden Live Sessions:

  • Freitag, 2.12. 10 Uhr: Wissensmanagement bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit Clara Holler
  • Dienstag, 8.12. 11 Uhr: Wie Wissen entsteht und wie wir lernen aus psychologischer Sicht mit Susanne Zillich
  • KW51, Datum tbd: Erfahrungen und Lessons Learned mit virtuellen barcamps mit Andreas Matern und Rainer Bartl 

Bis bald also!

neue GfWM Publikation: Gestaltung der Arbeit in der Zukunft

Beim GfWM Knowledgecamp in Berlin letzte Woche – das übrigens wieder eine wunderbar inspirierende und lebendige Veranstaltung war – wurde eine neue Publikation vorgestellt: Gestaltung der Arbeit in der Zukunft. Neue Antworten im Lichte des Wandels.
Es ist ein kuratiertes Dossier der Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse von der Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. in Zusammenarbeit mit der Zukunftsallianz Arbeit und Gesellschaft e.V.

Ich selbst durfte mit einem Aufsatz an dieser Publikation mitwirken. Thema: Die Idee der Resonanz – zur Rolle von Organisation und Führung für die Ermöglichung von New Work.

Daneben gibt es vielfältig Artikel zu den psychologischen Aspekten des neuen Arbeitens, zu partizipativem Bauen und Architektur, zu Mediendidaktik und Open Education.

Lassen Sie sich also inspirieren! Die Publikation, deren Startauflage als Print bereits vergriffen ist, kann hier online gelesen oder als PDF heruntergeladen werden.

Mit Hilfe der Kunst

In einem Fernsehbeitrag über die TBA21 Academy fand ich folgende Aussage des Leiters Markus Reymann sehr inspirierend: „Kunst kann Information in Erfahrung verwandeln und damit die Möglichkeit geben, darauf zu reagieren.“

Kunst als Medium der Wissensgenerierung. Kunst als notwendige Brücke zwischen toter Information und lebendigem Handeln. Kunst als Verflüssiger, wenn wir in der schönen Wasser-Analogie von Reinmann denken. Wissensgenerierung als Akt der Versinnlichung von Information…
Dieses Zitat eröffnet einen weiten Raum interessanter Assoziationen, finden Sie nicht?

Wie auch interessant ist, was die TBA21 Academy tut: Sie gehört zur Thyssen Bornemisza Art Contemporary Collection: „The Academy is dedicated to fostering a deeper understanding of the ocean through the lens of art and to engendering creative solutions to its most pressing issues. TBA21–Academy commissions interdisciplinary research that catalyses engagement, stimulates new knowledge, and inspires artistic production. Established in 2011, the nonprofit’s programme is informed by a belief in the power of exchange between disciplines and in the ability of the arts as a vessel for communication, change, and Action.“

Hier geht es zur Website mit weiteren Informationen zu den verschiedenen Projekten.

Macht die digitale Transformation Wissensmanagement obsolet?

Macht die digitale Transformation Wissensmanagement obsolet?
Bildquelle: integrify.com

Diese Frage stellte mir zum Jahresauftakt einer meiner Kunden in einem KM Strategy Talk, den wir regelmäßig führen. Anlass also, mich etwas intensiver mit dem Verhältnis von Digitalisierung und Wissensmanagement gedanklich auseinanderzusetzen. Hier meine Ideen (die Sie gerne kommentieren oder weiterführen dürfen):

  • Trotz vieler verheißungsvoller oder auch erschreckender Zukunftsszenarien, die mit Blick auf das maschinelle Lernen und künstliche Intelligenz entworfen werden, befinden wir uns beim Thema Digitalisierung in den Organisationen heute de facto nach wie vor auf der Stufe Daten- und Informationsmanagement. Wenn wir an die Northsche Wissenstreppe denken, kann eine wesentliche Aufgabe von Wissensmanagement darin bestehen, den Schritt von Daten und Informationen zu Wissen, zu unterstützen. Dieser ist m.E. derzeit noch in den meisten Szenarien ein zu tiefst menschlicher. Das ist nun gewiss nicht neu, doch wird diese Aufgabe aufgrund des (über)mächtigen Drucks, den die Fülle an Daten und Informationen ausübt, drängender. Dazu kann die Aufbereitung von Daten und Informationen, Stichwort Visualisierung, ebenso gehören wie das Erlernen der Kunst, die richtigen Fragen zu stellen und die Antworten zu verstehen. Wissensmanagement also unmittelbar an der (technischen) Schnittstelle zum Daten- und Informationsmanagement.
  • Nicht nur die Unternehmen, auch die Menschen sind mit der Daten- und Informationsflut überfordert (vgl. Artikel der RWTH Aachen). Der Bedarf an Überblickswissen, an Prozess- und Systemverständnis steigt. Auch hier kann Wissensmanagement Nutzen stiften:
    • in einer zunehmenden Verschmelzung von Wissensmanagement und Personalentwicklung im Sinne eines corporate learning durch die Unterstützung prozessintegrierten und kontinuierlichen Lernens
    • durch die Befähigung zum persönlichen Wissensmanagement (auch mit dem Ziel einer ausgeprägten Ignoranzkompetenz) mit dem Ziel der produktiven Wissensarbeit
    • durch die Unterstützung einer Vernetzung der Köpfe als Gegenpol zur Vernetzung von Daten und Informationen; gerade in Zeiten der Digitalisierung ist der Community-Gedanke vielleicht einer der wirkmächtigsten
  • Natürlich wird auch die Zusammenarbeit immer stärker virtualisiert (dezentrale Teams, mobiles Arbeiten usw.). Vielleicht ist ja Virtualisierung viel eher das Neue, das wir aktuell erleben, und nicht die Digitalisierung, die ja im Grunde mit dem Rechnerzeitalter schon vor Jahrzehnten begonnen hat. Aber das ist ein anderes Thema. Für die Kollaboration in virtuellen Teams und Netzwerken gibt es zahlreiche smarte IT-Tools, doch auch hier erleben wir in vielen Organisationen ein Scheitern, weil der Bedarf an Orientierung nicht erkannt, oder nicht akzeptiert wird. Hier kann Wissensmanagement konkrete Use Cases, gegebenenfalls heruntergebrochen auf entsprechende Templates, entwickeln, die diese Form der Kollaboration und des Wissensaustausches optimal unterstützen. Mit Blick auf den Einzelnen passiert etwas ähnliches ja gerade mit den so genannten digital workplaces. Auch hier sollte Wissensmanagement seine Perspektive einbringen, denn der digital workplace ist in erster Linie ein knowledge workplace.
  • A propos, workplace: Bei aller Digitalisierung und Virtualisierung hat in den letzten Jahren auch die Frage nach der besten physischen Arbeitsumgebung mächtig Fahrt aufgenommen. Organisationen investieren deutlich in neue Bürokonzepte usw. Auch hier kann und sollte sich Wissensmanagement einbringen: Wie können Kommunikation und Wissensfluss, aber auch konzentrierte individuelle Wissensarbeit durch entsprechende räumliche Settings unterstützt werden?
  • Und schließlich, bleibt eine alte Herausforderung nicht nur erhalten, sondern gestaltet sich in Zeiten rasanten Wandels und anflutender Daten und Informationen ungleich drängender, nämlich die Frage nach dem relevanten Wissen – für die Organisation genauso wie für den Einzelnen, mit Blick auf Hier und Heute genauso wie mit Blick auf die Zukunft. Es wird Zeit, Wissensmanagement als strategischen Akteur zu positionieren!

Gehung statt Sitzung

Gehung statt Sitzung
Weg Alpen

Aufgeschnappt: Die Neurowissenschaftlerin Manuela Macedonia hat im Rahmen ihrer Disseration am Max-Planck-Institut Leipzig untersucht, wie sich Bewegung auf die Gehirnleistung auswirkt. Sie hat herausgefunden, dass körperliche Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder Fahrradfahren dafür sorgen, dass das Gehirn optimal arbeitet. Denn durch Bewegung würden verschiedene Prozesse angekurbelt, z. B. das Nervenwachstum oder die Vernetzung der Gehirnzellen.

Also, nichts wie raus!