Nachlese zum GfWM Knowledgecamp 2017 in Potsdam

Logo_KnowledgeCamp_2017-300x95

Am 14. und 15. September war ich mal wieder mit großer Begeisterung beim Knowledgecamp der GfWM, das dieses Mal in Potsdam stattgefunden hat. Mit großer Begeisterung deshalb, weil dieses Camp und generell dieses Format eines Barcamps immer wieder nicht nur Spaß macht, sondern wunderbar inspirierend ist.

So sah es allerdings anfangs in Potsdam gar nicht aus, ganz im Gegenteil: Ich war sogar leicht frustriert, weil in den ersten Sessions gefühlt „Erkenntnisse“ im Mittelpunkt standen, die Wissensmanagement schon seit 20 Jahren bewegen (und etwa – so der Eindruck – nichts voran gebracht haben?). Das scheinbar einzig Andere: der Kristallisationspunkt ist nun die Digitalisierung. A propos, Sascha Lobo schlägt in seiner aktuellen Kolumne sehr nachvollziehbar vor, eher von einer Virtualisierung als der eigentlichen Revolution und, Sie entschuldigen den abgedroschenen Begriff, Disruption zu sprechen. Lesenswert!

Aber Barcamps sind, was die Teilnehmer daraus machen und zu denen gehört man schließlich auch selbst. Also, frisch auf und offen und neugierig in die Nachmittags-Sessions und siehe da, Inspiration und Denkstoff en masse:

  • „Ohne Chaos gibt es keine Erkenntnis“, dieses Zitat des dadaistischen Philosophen Paul Feyrabend war Ausgangspunkt einer lebhaften Diskussion darüber, ob Wissensmanagement-Systeme chaotische Systeme im Sinne von un-bedingten, bedingungs- und  regellosen Systemen sein sollten, weil sie nur dann den Horizont öffnen, in dem die Generierung tatsächlich neuen Wissens möglich ist. Ich muss mein Mantra der klaren Use Case-Definition als Erfolgsfaktor für z. B. Wikis vielleicht überdenken…?
  • Brauchen agile Organisationen ein (anderes) Wissensmanagement? Und wenn ja, wie sieht ein Wissensmanagement für agile Organisationen dann anders aus? Das waren weitere spannende Fragen, deren Beantwortung in Form eines Papers o.ä. schon lange auf meiner To do-Liste steht. Auch hier gab es einen sehr anregenden Austausch, z. B. dazu, ob Wissensdokumentation in einem solchen Kontext noch ihren bisherigen Stellenwert behalten kann und sollte oder ob nicht dynamischere und dadurch auch flüchtigere Werkzeuge deutliche Vorteile aufweisen. Ich muss dringend an diesem Paper arbeiten, um das einmal konsequent durchzudenken.
  • Schließlich Generierung von Wissen in Zeiten der Digitalisierung: Was ist anders? Was bleibt gleich? In der Diskussion wurde gar die These erhoben, der Wissensbegriff sei dabei sich grundlegend zu verändern. Also doch nicht mehr der Platz zwischen den berühmten zwei Ohren als exklusiver Ort der Wissensschaffung?

Genügend Stoff zum Nachdenken. Vielen Dank liebe GKC-Teilnehmer, Session-Geber und Organisatoren. Der Weg nach Potsdam hat sich wieder einmal gelohnt.

P.S.: Nicht vergessen, am 4. Oktober startet der  WMOOC 2017! Anmelden! Mitmachen!

Nachlese zum GfWM Knowledgecamp 2017 in Potsdam


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

17 + 19 =