Agil, aber mit Rückgrat

Agil, aber mit Rückgrat
yoga by sattva

Ich betreibe Yoga, schon eine ganze Weile. Also eine Bewegungsart, die viel mit Beweglichkeit (körperlich und geistig) zu tun hat. Wer von Ihnen auch schon einmal Yoga gemacht hat, weiß, dass diese Beweglichkeit einher geht mit Kraft und Stabilität. So strebt der Baum, eine bekannte Balancehaltung, nicht nur nach oben, sondern ist über die Kraft der Beine auch fest verwurzelt im Boden. Zentrum vieler Haltungen und damit auch Ankerpunkt der Beweglichkeit ist der Rücken, die Wirbelsäule.

Warum erzähle ich das alles?

Beweglichkeit oder eben Agilität ist derzeit ein intensiv diskutiertes Thema. Die agile Organisation gilt als zeitgemäß und damit erstrebenswert. Und ja, Organisationen werden immer agiler, ob nun freiwillig oder den sich verändernden Umweltbedingungen geschuldet. Das heißt für Wissensmanagement, dass auch der Umgang mit Wissen beweglicher werden muss, um in einer agilen Organisation nicht nur zu funktionieren, sondern auch, um die Organisation (auf dem Weg zur) in ihrer Agilität zu unterstützen.

Agiles Wissensmanagement ist für mich vor allem die Vernetzung der Köpfe. Denn im Kopf kann sich Wissen am schnellsten entwickeln, anpassen, die Richtung ändern… Aber reicht das schon aus? Und wie kann Vernetzung überhaupt stattfinden in nicht nur zunehmend agilen, sondern auch zunehmend unübersichtlichen Organisationen? Nun, es braucht, wie im Yoga, eine stabile Mitte, einen stabilen Bezugspunkt. Das kann nun aber nicht mehr die Organisationsstruktur sein. Was aber dann? Antwort: Eine einheitliche Taxonomie, also eine einfache Semantik in Form eines Kategorienbaums. Diese Kategorien bilden die Organisation in ihren Inhalten ab und ist daher per se ein sehr guter Referenzpunkt für das Wissen der Organisation. Über gemeinsame Inhalte und Themen finden die Köpfe zueinander. Über die Kernthemen der Organisation wurzelt der Baum stabil in der Erde, in seinen Verästelungen strebt er himmelwärts, wächst und verändert sich nach Bedarf.

Eine Taxonomie kann so zur Wirbelsäule eines agilen Wissensmanagements bzw. von Wissensmanagement in einer agilen Organisation werden, die beweglich macht durch Stabilität.

Was meinen Sie?

 

Bildquelle: www.elbosquenatural.com

Datenschutz ist Bürgerrecht, nicht Bürokratie

Datenschutz ist Bürgerrecht, nicht Bürokratie
privatsphaere

Mit der neuen Europäischen Datenschutzgrundverordnung rückt das Thema Datenschutz wieder mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit und – mal ehrlich – oft begleitet von eher genervtem Augenrollen. Zumindest meiner Erfahrung nach in vielen Unternehmen, wo das Thema eher Assoziationen an Bürokratie, wenig pragmatischen Formalismus etc. hervorruft.

Dabei sollten wir eines nicht vergessen: Der Schutz unserer persönlichen Daten ist ein wesentliches Recht und eine Grundlage einer freiheitlichen Bürgergesellschaft. Zur Erinnerung hier ein Ausschnitt aus dem Urteil des Bundesverfassungsgericht zur Volkszählung aus dem Jahr 1983 (Sie erinnern sich vielleicht an die damaligen Bedenken und den Widerstand, der aus heutiger Facebook und Google geprägter Sicht fast naiv idealistisch anmutet):

„Wer nicht mit hinreichender Sicherheit überschauen kann, welche ihn betreffende Informationen in bestimmten Bereichen seiner sozialen Umwelt bekannt sind, und wer das Wissen möglicher Kommunikationspartner nicht einigermaßen abzuschätzen vermag, kann in seiner Freiheit wesentlich gehemmt werden, aus eigener Selbstbestimmung zu planen oder zu entscheiden. Mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung wären eine Gesellschaftsordnung und eine diese ermöglichende Rechtsordnung nicht vereinbar, in der Bürger nicht mehr wissen können, wer was wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß. […] Freie Entfaltung der Persönlichkeit setzt unter den modernen Bedingungen der Datenverarbeitung den Schutz des Einzelnen gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, Verwendung und Weitergabe seiner persönlichen Daten voraus.“ (BVerfG, Urteil vom 15.12.1983, C II., 1. a)).

Eine Bürgergesellschaft und in der Folge Staaten, die auf einer demokratischen Grundordnung aufbauen, konnten sich erst entwickeln, als die bürgerliche Privatheit von der Öffentlichkeit entkoppelt wurde und dadurch ein Raum entstand, in dem der Einzelne sich selbst eine Meinung bilden kann – unbeobachtet und unkontrolliert. So gesehen, ist Datenschutz nicht Bürokratie, sondern Bürgerrecht und Grundlage unserer demokratisch freiheitlichen Ordnung.

Vergessen Sie das nicht, wenn Sie sich durch die Paragrafen der DSGV arbeiten!

 

Bildquelle: www.wissenschaftsjahr.de/2014

 

Entwurf zu einem Kompetenzmodell Wissensmanager veröffentlicht

Entwurf zu einem Kompetenzmodell Wissensmanager veröffentlicht
GfWM Blog

Ich freue mich als Koordinatorin der Fachgruppe GfWM Zertifikat der Gesellschaft für Wissensmanagement über das Erreichen eines ersten wesentlichen Meilensteins in unserer Arbeit berichten zu können: Wir haben heute den Entwurf für ein „Kompetenzmodell Wissensmanagement“ veröffentlicht, das Grundlage sein soll für die Zertifizierung von Wissensmanagement-Professionals und Wissensmanagement-Experten.

Sie sind herzlich eingeladen diesen Entwurf nun bis zum 2. März zu kommentieren. Finden Sie sich als aktive oder angehende Wissensmanagerin oder Wissensmanager dort wieder? Ist das Modell in sich stimmig und konsistent? Ist es verständlich? Realistisch? Ausreichend?

Wir freuen uns über Ihr Feedback. Gerne unmittelbar über den Blog der GfWM oder direkt per E-Mail an mich.

WMOOC 2017 erfolgreich abgeschlossen

WMOOC 2017 erfolgreich abgeschlossen
WMOOC

Der WMOOC 2017 ist diese Woche zu Ende gegangen. Seit Anfang Oktober haben fast 900 eingeschriebene Teilnehmer sich mit Wissensmanagement in Theorie und Praxis beschäftigt. Dabei sind zahlreiche neue und aktualisierte Inhalte für das von Dirk Liesch und mir erstellte und gepflegte Freie Kursbuch Wissensmanagement entstanden. Ein Blick hinein lohnt sich!

Übrigens: Alle Inhalte dieses freien (!) Kursbuches sind für Sie frei verfügbar, d.h. Sie können diese zum Beispiel für interne Weiterbildungen zu Wissensmanagement in Ihrem Unternehmen verwenden, um Online-Lerninhalte zu gestalten und anzureichern usw. Wir freuen uns dann natürlich über eine Quellennennung und auch über ein kurzes Feedback, wie Sie die Inhalte verwendet haben und ob sie sich als nützlich erwiesen haben.

Feedback freut uns auch inhaltlich: Wenn Ihnen ein Thema im Kursbuch fehlt oder Sie für ein bestehendes Thema guten Content haben, lassen Sie es uns wissen. Gerne erweitern wir das Kursbuch laufend, natürlich unter Nennung Ihres Namens als Ko-Autor und Mitmacher. Eine kurze E-Mail genügt.

Wie Sie wissen – weil ich nun schon viel über den WMOOC geschrieben habe – sind sowohl der WMOOC als auch das freie Kursbuch so genannte Open Educational Resources, die von Dirk Liesch und mir aus ehrenamtlichem Engagement heraus betrieben werden. Damit dieses Angebot auch dauerhaft aufrecht erhalten bleiben kann, freuen wir uns jedoch jederzeit über Unterstützer. Welche Möglichkeiten Sie hier haben, lesen Sie hier.

So, nun also schließlich ein wehmütiges schwäbisches „Ade, WMOOC 2017“. Schauen wir, was die nächsten Wochen so bringen und worüber ich in diesem Blog berichten werde!

Gute Nachrichten zum Jahresbeginn

Zum Jahresbeginn hat Rolf Müller von der Handwerkskammer Koblenz mich mit einer guten Nachricht überrascht: Der Personalrat der Kammer hat für die Einführung des moderierten Wissenstransfers beim Ausscheiden von Mitarbeitern den Innovationspreis Mitbestimmung des DGB Rheinland Pfalz erhalten. Das freut mich insbesondere, weil ich im Rahmen eines Förderprojektes des Bundeswirtschaftsministeriums, ZEUPRO, diese Methode in der Handwerkskammer vorstellen durfte.

Herzlichen Glückwunsch, Herr Müller und alle Mitstreiter!

A propos, Mitstreiter: Der WMOOC 2017 neigt sich seinem Ende entgegen. Das vierte und letzte Modul mit zahlreichen Praxisbeispielen läuft aktuell. Diese Gelegenheit möchten Dirk Liesch und ich, also die „WMOOC-Macher“ ergreifen, erneut um Unterstützer und Mitmacher für dieses freie Bildungsangebot zu werben – damit auch in Zukunft möglichst viele Teilnehmer von diesem Angebot kostenfrei profitieren können. Wie Sie unterstützen können, erfahren Sie hier.

neues Erklär-Video zum Wissensgarten online

Ich freue mich, dass ich Ihnen wieder tolle Erklärvideos der Studierenden der Dualen Hochschule Baden-Württemberg präsentieren darf, die bei mir das Modul Wissensmanagement belegt haben.

Los geht es mit „meinem“ Wissensgarten-Modell, erklärt von Ruben Ebersold. Viel Spaß!

 

Und noch ein „Nachtrag“ zum Blog der letzten Woche: Leider sind wir mit unserem WMOOC nicht unter den Preisträgern des OER Awards (Open Educational Resource). Wir freuen uns aber auf jeden Fall über die Nominierung in den Kategorien „Hochschule“ und „OER Geschäftsmodell“, die bei fast 90 Bewerbungen schon ein toller Erfolg ist und uns in Sachen ehrenamtliches Engagement weiter motiviert.

Spannende Live Session am 22.11. – Teilnahme noch möglich

Spannende Live Session am 22.11. – Teilnahme noch möglich
WMOOC

Diese Woche möchte ich Sie gerne zu einer spannenden Live Session einladen: Jürgen Ebmeyer, Process Owner der so genannten Experts Organization bei der Robert Bosch GmbH wird einen Blick zurück auf 20 Jahre Experts Organization bei Bosch werfen.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des von mir koordinierten GfWM Regionaltreffens Stuttgart statt. Außerdem gehört der Vortrag als Live Session mit zum aktuell laufenden WMOOC 2017 (bei dem Sie immer noch mitmachen können!).

Und wann das alles? Am Mittwoch, den 22.11. um 18:30. Eine Teilnahme ist auch virtuell über eine Websession möglich. Wenn Sie gerne dabei sein möchten, melden Sie sich einfach per E-Mail bei mir! Ich teile Ihnen dann die Zugangsdaten mit.

Warum Communities toll sind

Mein Blog und ich melden uns zurück aus dem Urlaub und freuen uns gleich hoffentlich interessante Inhalte verbreiten zu dürfen:

Für die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) habe ich ein weiteres White Paper geschrieben. Nach den Themen Wirkungsmessung und Lessons Learned geht es dieses Mal um Communities und die Frage, wie Communities den Umgang mit dem Wissen der Organisation verbessern. DGQ-Mitglieder können das White Paper kostenlos herunterladen. Wer (noch) kein Mitglied ist, kann dies ebenfalls über eine Schnuppermitgliedschaft tun. Mehr dazu bzw. den Zugriff auf das White Paper gibt es hier.

Die wesentlichen Erkenntnisse aus dem White Paper habe ich außerdem direkt in ein kleines Video überführt, das frei für alle auf meinem YouTube-Kanal zugänglich ist:

Nun wünsche ich viel Inspiration mit einem der interessantesten und mächtigsten Werkzeuge im Wissensmanagement – der Community.

 

Aufzeichnung der ersten Live Session im WMOOC 2017

Aufzeichnung der ersten Live Session im WMOOC 2017
WMOOC

Diese Woche hatten wir im WMOOC 2017 die erste Live Session: Günter Hartmann, Berater und Trainer aus Berlin mit langjähriger Erfahrung im Qualitäts- und Wissensmanagement, hat anschaulich ein Unternehmensbeispiel aus seiner Praxis geschildert. Die Videoaufzeichnung dieser Live Session ist nun verfügbar. Viel Vergnügen:

Sie wollen auch bei spannenden Live Sessions dabei sein? Dann melden Sie sich doch einfach im WMOOC 2017 an!

Ich freue mich, wenn wir uns dort treffen.