Macht KI unsere Sprache ärmer?

Macht KI unsere Sprache ärmer?
erstellt mit Midjourney

Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung findet Belege dafür, dass Menschen zunehmend wie eine KI sprechen. Dafür wurden englischsprachige Videos von über 20.000 YouTube-Kanälen akademischer Institutionen analysiert. Die Forscher:innen konzentrierten sich auf Wörter, die in früheren Studien als charakteristisch für ChatGPT-bearbeitete Texte identifiziert worden waren, etwa „delve“, „realm“ oder „adept“: Nach der Veröffentlichung von ChatGPT stieg die Verwendung dieser Begriffe in gesprochener Sprache signifikant an. So nahm die Nutzung des Wortes „delve“ um 48 Prozent zu, „realm“ um 35 Prozent und „adept“ sogar um 51 Prozent – jeweils innerhalb der ersten 18 Monate nach ChatGPTs Markteinführung. Eine vertiefte Analyse eines Teils der Videos lässt erkennen, dass die Sprecher:innen nicht abgelesen haben, die Begriffe also spontan verwendet wurden.

Nicht die KI wird also an den Menschen angepasst, sondern der Mensch passt sich – unbewusst – an die KI an.

Die Forschenden problematisieren diese Erkenntnisse unter mehreren Aspekten:

  • So sei zu befürchten, dass mit den Large Language Models eine Reduzierung der Sprachvielfalt einhergeht, weil sich der Wortschatz vereinheitliche. Dies sei besonders dann zu befürchten, wenn KI-Modelle zunehmend in der Bildung zum Einsatz kommen.
  • Auch sei gesellschaftlich zu hinterfragen, ob Sprachmodelle vielleicht sogar zur Massenmanipulation benutzt werden könnten.
  • Die Verwendung von KI als nützlicher Helfer im Alltag könnte einen tiefgreifenden kulturellen Wandel einleiten. Die Folgen für die Entwicklung der menschlichen Sprache und Kommunikation seien dabei noch nicht abzusehen.

Eine kritische Auseinandersetzung mit KI, ihren Möglichkeiten, Limitierungen und Risiken ist notwendig. In diesem Kontext erinnere ich an den diesjährigen Wissensmanagement-MOOC mit dem Schwerpunkt KI im Wissensmanagement. Start ist am 3. Oktober. Registrierung über die oncampus-Plattform. Oder, wer nicht den gesamten Kurs absolvieren möchte, Abonnieren des Newsletters und darüber Teilnahme – auch ohne Kurs-Einschreibung – an den wöchentlichen Live Sessions.

WMOOC 2025: neue KI-Inhalte

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In der letzten Woche haben Dirk und ich in einem kleinen Hackaton unseren Wissensmanagement MOOC generalüberholt, d.h. wir haben unser didaktisches Konzept überarbeitet, die Informationen im oncampus-Kurs entsprechend angepasst und unser Freies Kursbuch Wissensmanagement aktualisiert und erweitert. Kurz: Wir waren ganz schön fleißig für euch! Damit es in diesem Jahr pünktlich am 3. Oktober wieder losgehen kann.

Neu ist in diesem Jahr, dass wir einen inhaltlichen Schwerpunkt setzen, und zwar auf KI im Wissensmanagement. Dazu habe ich während unseres Hackaton insgesamt vier neue Beiträge an unterschiedlichen Stellen im Freien Kursbuch Wissensmanagement erstellt. Wo, verrate ich euch nicht. Sucht einfach mal selbst! Feedback ist sehr gerne erwünscht.

Wenn ihr den WMOOC noch gar nicht kennt: Dirk und ich haben letzte Woche auch unser Intro-Video neu aufgenommen. Darin erfahrt ihr, was der WMOOC ist, für wen er ist und wie er funktioniert. Wir freuen uns, wenn ihr dabei seid! Anmeldung über die oncampus-Plattform.