Allgemein

Anatomy of an AI System

Hand on heart: How often when you use the convenience of an AI do you think about the enormous effort behind it?

The AI Anatomy Map is an exploded view diagram that combines and visualizes three central, extractive processes that are required to run a large-scale artificial intelligence system: material resources, human labor, and data using Amazon’s Echo as example. It is worth a deep dive:

Go to the original website to see the picture in full scale.

Unfaire Algorithmen: Warum KI sexistisch ist

Unfaire Algorithmen: Warum KI sexistisch ist
generiert mit Midjourney

Ich möchte gerne den Podcast Mit Herz und KI des DUP Magazins empfehlen, z. B. die sehr hörenswerte Folge Patriarchat.exe läuft im Hintergrund – warum KI schockierend sexistisch ist:
Redakteurin Fanny Rosenberg spricht mit Eva Gengler, einer der führenden Stimmen für faire Algorithmen. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, ob mit KI gerade eine Zukunft programmiert wird, die eigentlich längst Vergangenheit sein sollte. Doch warum kommen KI-Technologien überhaupt als digitaler Chauvinist daher? Wie können wir diese maschinelle Diskriminierung erkennen? Und wie können wir uns von diesen tiefsitzenden Vorurteilen von KI-Systemen lösen?

KI und Wissensmanagement – WMOOC Live Session online

Die letzte Live Session unseres letzten Wissensmanagement-MOOC ist nun auch online: Prof.in (FH) Mag.a (FH) Barbara Geyer, PhD von der Hochschule Burgenland nimmt uns mit und gibt Einblick, wie sie persönlich KI-Tools als Unterstützung ihrer Arbeit, auch der wissenschaftlichen Arbeit nutzt.

Vielleicht diejenige Live Session die mein eigenes Arbeiten am konkretesten und praktischsten beeinflusst hat. Vielen Dank, Barbara! Und euch viel Spaß (Dauer 49’44 Min)

Wie KI unser Wissensmanagement verändert

Gerne möchte ich heute auf einen Vortrag meiner lieben ‚Kollegin‘ aus der GfWM, Sabine Wax, hinweisen: Am 17. März wird sie bei einer Online-Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Information und Wissen e.V. anhand einer von ihr entwickelten Lösung zeigen, wie KI Agents als Teammitglieder in Organisationsstrukturen eingebunden werden können. Ich habe mich schon mal angemeldet:

Vom Tool zum Teamplayer – Wie KI unser Wissensmanagement verändert – Deutsche Gesellschaft für Information & Wissen e.V.

Wissenstransfer – alles eine Frage der Motivation? Neues WMOOC Video

Ich freue mich sehr euch wieder auf ein neu verfügbares WMOOC-Video aus dem Open Academy-Kanal hinweisen zu können.

Es geht um die Frage der Motivation für/ beim Wissenstransfer, also etwas, das uns ständig umtreibt, und zwar seit Jahren, oder? Laura Rinker von der Universität Hohenheim hat dazu im letzten WMOOC aus ihrer Forschung im Rahmen ihrer Dissertation berichtet. Lehrreich und sehenswert, viel Spaß! (Dauer 55’27 Min)

Die yogische Wissenstreppe

Gestern habe ich in einem Yoga-Workshop eine andere Art der Wissenstreppe kennengelernt, und zwar entlang der so genannten Chakren. Die Chakren sind im Yoga und auch im tantrischen Buddhismus die Energiezentren im Körper. Sie sind entlang der Wirbelsäule angesiedelt und beginnen an deren unterem Ende.

Keine Sorge, ich werde mich im Folgenden nicht im Esoterischen verlieren. Nichts liegt mir ferner. Im Grunde fassen andere Kulturen beobachtete Sachverhalte einfach mit anderen Konzepten. In der westlichen Medizin schreiben wir Energie den Drüsen zu. Jedes Chakra lässt sich tatsächlich in unmittelbarer Nähe einer Körperdrüse verorten. Ähnliche Beobachtung, unterschiedliche Interpretation, unterschiedliches (Kultur-)Wissen.

Aber nun will ich keine Einführung in das Wesen der Chakren und des Yogas geben. Vielmehr hat mich die yogische Wissenstreppe (meine Namensgebung ;-)) in unterschiedliche Denkrichtungen inspiriert. Vielleicht geht es euch ja auch so. Hier kommen also die Verben, die jedem Chakra zugeordnet werden, angefangen beim untersten, dem Wurzelchakra (Steißbein) bis zum höchsten, dem Kronenchakra (Kopfdecke):

Ich bin – Ich fühle – Ich tue – Ich liebe – Ich spreche – Ich sehe (erkenne) – Ich weiß (verstehe)

Mich hat das zum Beispiel an die menschliche Entwicklung erinnert, vom Kleinkind zum (hoffentlich) verstehenden Erwachsenen. Mit der Sprache als Voraussetzung für das Verstehen, ganz im Sinne z. B. von Wittgenstein, für den ein Denken ohne Sprache undenkbar ist.

Andere Kulturen, andere Perspektiven, neue Inspirationen!

Neues einfach erklärt-Video: Persönliches Wissensmanagement

Es gibt ein neues Video in meiner kleinen einfach erklärt-Reihe. Dieses Mal geht es – ganz einfach – um Persönliches Wissensmanagement.

Wie schon beim letzten Video zur Organisationalen Wissensbasis (alle Videos sind in meinem Youtube-Kanal zu finden) danke ich meiner Tochter Pauline Tempel für die kreative visuelle Umsetzung.
Viel Spaß (Dauer 3’51 Min).

P.S.: English version… coming soon!

Narrative economics und die Wissensbilanz

Tatsächlich habe ich mich schon lange nicht mehr mit dem Thema der Wissensbilanz, insbesondere der Wissensbilanz – Made in Germany auseinandergesetzt. Eigentlich nur, wenn es im Rahmen einer meiner Vorlesungen, eher kurz, zur Sprache kommt. Nun musste ich aber bei einer Lektüre zu narrative economics stark an dieses Konzept denken. Der Begriff stammt vom Nobelpreisträger Robert Shiller.

Was meint narrative economics? Gemäß Niklas Luhmann kann Zukunft nicht beginnen (so der Titel eines Aufsatzes von ihm), weil sie immer die Projektion einer herrschenden Gegenwart sei. Jens Beckert vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung bringt es auf den Punkt: „Es gibt keine zukünftigen Fakten.“ Damit sei jede Beschreibung einer Zukunft eine Erzählung, auch in ökonomischen Modellen. Narrative economics eben. Der Kern von ökonomischen Modellen ist jedoch nicht die Erzählung, sondern die Information. Nichtsdestotrotz, wird unser Handeln als Individuum, als Organisation oder als staatlicher Akteur von imaginierten Zukünften bestimmt. Wir entscheiden und handeln im Ungewissen. Was bestimmt unsere Richtung?

Hier kommen wir, laut Shiller und Beckert, zurück zur Erzählung. Denn Zukunftsprognosen, an denen wir unser Handeln ausrichten, sind Erzählungen. Diese werden nun glaubwürdig, wenn laut Beckert drei Bedingungen erfüllt sind:

  1. Nachprüfbare Fakten gehen in die Erzählung ein.
  2. Die Geschichtenerzähler:innen haben eine vertrauenswürdige Reputation.
  3. Die Geschichtenerzähler:innen binden sich selbst an ihre Geschichte, d.h. z. B. halten Aktien am eigenen Unternehmen, und zeigen dadurch, dass sie selbst an deren Eintreten glauben.

Was ist eine Wissensbilanz anderes als eine Zukunftserzählung einer Organisation? Mit Fakten (Leistungsindikatoren), vertrauenswürdiger Reputation (Mitglieder der Organisation selbst erzählen die Geschichte) und Selbstbindung (die Bilanz schließt an die Geschäftsstrategie an und manifestiert sich in konkreten Handlungen, die die Zukunft der Organisation mitgestalten).

(Jens Beckert: „What makes an imagined future credible?“, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Discussion-Paper 24, 5. Juli 2024)

Nachlese GKC 2024

Da sitze ich nun im ICE auf der Heimfahrt vom diesjährigen Knowledge Camp der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM e.V.), dem GKC, und versuche meine vielen Gedanken und Ideen ein wenig zu sortieren. Ganz im Sinne des Persönlichen Wissensmanagements PWM (Danke, Simon, für die schöne Session dazu): Einerseits weil ich das Erlebte in Ruhe reflektiere und damit dem Bild des Reflective Practitioner von Donald Schön folge, das für mich die wesentliche Grundhaltung im PWM repräsentiert. Andererseits weil ich diesen Blogbeitrag erstelle. Mein Blog ist nämlich ein wichtiges Element meines PWM, in dem ich selbst immer wieder Inhalte recherchiere. Ein weiteres kleines Puzzleteilchen eines outsourced memory.

Mal wieder hat sich auch in diesem Jahr bewahrheitet, dass für mich das GKC DIE inspirierendste Veranstaltung zu Wissensmanagement im gesamten Jahr ist. Nicht nur, weil ich viele Menschen wieder treffe, die ich schon lange kenne (Aspekt Klassentreffen, immer sehr schön), sondern auch, weil ich so viele neue Menschen kennenlerne. Und als überzeugte ‚Positive Ignorantin‘ (mehr zum wunderbaren Konzept der Positiven Ignoranz nach Ursula Schneider) kann ich den Wert des Netzwerk(en)s für mein PWM nicht hoch genug einschätzen.

A propos, neue Menschen: Ich war überrascht und begeistert, wie viele GKC Newbies dabei waren, also Personen, die das erste Mal am Knowledge Camp teilgenommen haben. Und ich war überrascht, wie viele Teilnehmende ‚Wissensmanager:in‘ oder ähnliche Titel als Stellenbezeichnung angegeben haben. Soviel zur ewig neuen und doch alten Unkerei, Wissensmanagement sei tot.
Bei den Vorstellungsrunden fand ich außerdem bezeichnend, dass technische Hashtags, wie z. B. KI, Wiki usw., gar nicht so häufig genannt wurden, hingegen der Begriff ‚Lernen‘ in all seinen Facetten fast schon omnipräsent war.

Zurück zur Inspiration: Tatsächlich habe ich aus allen Sessions, an denen ich teilgenommen habe (und ich bin immer noch traurig ob der vielen Sessions, an denen ich nicht teilnehmen konnte mangels Gabriele-Klons), Anregungen und Ideen mitgenommen. In meinem Fall waren das Sessions zu PWM, Lessons Learned, Wissensmanagement-Strategie beim BSI (an diesem Projekt bin ich auch beteiligt), Wissen in Projekten, Wissensmanagement bei der GIZ. Vielen Dank an die Session-Geber:innen und die anderen Teilnehmenden für den tollen Input und die vielfältigen Denk-Trigger.

Tatsächlich wollte ich in diesem Jahr selbst gar keine Session anbieten. Dann wurde aber wohl in einer Session an Tag 1 mein Wissensgarten-Modell erwähnt, worauf der Wunsch geäußert wurde an Tag 2 doch dazu eine Session anzubieten.

Das habe ich dann auch gerne gemacht, zumal ich in der spontanen 5-Minuten-Vorbereitung festgestellt habe, dass der Wissensgarten ein kleines Jubiläum gefeiert hat: Die Idee dazu ist nämlich vor genau 10 Jahren entstanden, natürlich auf einem GKC! Und obwohl das Modell schon so alt 😉 ist, wurden in der Diskussion mit den Teilnehmenden auch dieses Mal wieder neue Assoziationen entwickelt: Ein Garten braucht Zeit, ein Garten braucht ganzjährig Pflege, damit im Herbst geerntet werden kann, ein Apfelbaum trägt nicht gleich im ersten Jahr Früchte, Mähroboter können Arbeit sparen, aber was sind die Konsequenzen?… Herzlichen Dank, liebe Mitgärter:innen in dieser Session.

So, jetzt muss ich aber langsam zum Ende kommen und weiter die vielen Fotos und Notizen sortieren und aggregieren, die ich vom GKC mitgebracht habe. Aber nicht ohne ein Schlusswort: Großen Dank an die GfWM und insbesondere das GKC Orgateam! Seit 15 Jahren wird diese wunderbare Veranstaltung ehrenamtlich organisiert. Das ist großartig!