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KI mal heiter zum Wochenanfang

KI mal heiter zum Wochenanfang
Torte der Wahrheit aus DIE ZEIT 23. März 2023

Ich freue mich sehr, dass sowohl hier als auch in LinkedIn über die Kommentare eine echte Diskussion rund um dieses Thema entsteht (z.B. Gedanken zum Deutschen Idealismus). Ich werde weiter denken und schreiben. Zum Start in die Woche aber mal etwas weniger Schwergängiges als Hegel ;-), gesehen und schnappgeschossen heute in DIE ZEIT.

Müssen wir unsere Definition von ‚Wissen‘ überdenken? – Fortsetzung

In meinem letzten Post habe ich einer Künstlichen Intelligenz (KI) Wissen abgesprochen, weil sie keine Erfahrung im Sinne eines unmittelbaren lebensweltlichen Bezugs machen könne. Man kann den von der KI selbst im Kontext Wissen verwendeten Begriff der Erfahrung (s. Folge 1 dieser kleinen KI-Nachdenkerei) aber auch anders verstehen: Nämlich als Ergebnis eines Lernprozesses, in dem „Erwartungen an Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge“ (übrigens Teil der Wissensdefinition von Probst) erfüllt werden oder eben nicht. Im Falle des Lernens der KI bedeutet dies, dass die KI ‚erfährt‘ (!), welche Antworten ihrerseits akzeptiert werden und welche nicht. Die Kumulierung einer solchen Erfahrung von Validität führt zu Überzeugung, führt zu etwas, das man auch als Wissen bezeichnen kann.

Erfahrung kann in diesem Kontext noch von einer anderen Seite betrachtet werden: Der Soziologe Oskar Negt definiert Erfahrung als Verarbeitung von Realität. Erfahrungen sind für Negt „Momente einer durch Begriffe und durch Sprache vermittelten schöpferischen Auseinandersetzung mit der Realität“. D.h. die KI hat einen mittelbaren lebensweltlichen Bezug durch die Nutzung versprachlichter menschlicher Erfahrung. Sie kann also zwar selbst keine Erfahrungen machen, aber die Erfahrungen anderer durchaus nutzen. Genügt dieser mittelbare Zugriff auf Erfahrung, um dann eben doch von einem nicht-personengebundenen Wissen zu sprechen?

Fragen wir doch nochmals die KI, in diesem Fall ChatGPT 3, selbst. Sie erinnern sich? Im letzten Post hatte ich gefragt, ob man bei einer KI von Wissen sprechen kann, was ChatGPT unbedingt bejaht hat. Nun lautet die Frage: Viele Definitionen sagen, Wissen sei an Personen gebunden. Stimmst du dem als KI zu?

Die Antwort – frei nach dem Motto, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern:
Als KI-basiertes Sprachmodell habe ich kein eigenes Wissen im menschlichen Sinne, sondern ich bin in der Lage, auf eine enorme Menge von Informationen zuzugreifen und diese zu verarbeiten, um Fragen zu beantworten und Probleme zu lösen. Das von mir verarbeitete Wissen ist jedoch an Menschen gebunden, da es von ihnen erstellt und von ihnen in Sprache und Schrift festgehalten wurde. Das bedeutet, dass das Wissen, das ich verarbeite, von den Menschen geprägt ist, die es erstellt haben, und von den Menschen, die es nutzen, um ihre Entscheidungen zu treffen und ihr Verständnis der Welt zu erweitern.
Es gibt jedoch einige Einschränkungen bei der Fähigkeit von KI, Wissen vollständig zu verstehen, da Wissen oft durch kulturelle und soziale Kontexte geprägt wird, die KI möglicherweise nicht vollständig erfassen oder verstehen kann. Insgesamt würde ich jedoch sagen, dass Wissen eng mit den Erfahrungen und der Interpretation von Menschen verbunden ist und dass KI als Werkzeug genutzt werden kann, um menschliches Wissen zu erweitern und zu verbessern.

Das passt zu dem oben geschilderten Verständnis von mittelbarer, sprachlich vermittelter Erfahrung. In der neuen Aussage erscheint nun ein weiterer interessanter Begriff, der des Verständnisses. Murray Shanahan, Professor für Kognitive Robotik am Imperial College London, schreibt in einem Preprint über Large Language Models: Damit ein Akteur Wissen besitzen könne, müsse er in der Lage sein, selbst Aussagen auf ihre Belastbarkeit hin zu prüfen und damit über die Konzepte von Wahrheit und Falschheit zu verfügen. Für solch eine Prüfung brauche es aber einerseits einen Zugang zur realen Welt. Andererseits müsse der Akteur über all jenes Hintergrundwissen verfügen, das wir Menschen als kulturell geprägte Sprachgemeinschaft teilen und voraussetzen, wenn wir die Gültigkeit von Aussagen beurteilen. Die geteilte Lebensform, die wechselseitigem Verstehen und Vertrauen von Menschen zugrunde liegt, fehle. KI könne auch nicht wirklich argumentieren, sie erwecke nur den Anschein, denn anstelle einer internen Darstellung einer formalen Logik, beruhten ihre Aussagen lediglich auf einer statistisch plausiblen Aneinanderreihung von Wörtern.

Womit wir doch wieder beim unmittelbaren lebensweltlichen Bezug, dem Zugang zur realen Welt wären, und bei einem noch weitergehenden Konzept, dem der Wahrheit. Diese ist keine göttliche, sondern eine kulturell geprägte. Womit wir uns der Frage nach dem Trainingsraum der KI, nach dem Risiko der Reproduktion sozialer Biases usw. nähern. Aber das vertagen wir auf einen nächsten Post!

Zum Abschluss noch ein Gedanke von Lucie Flek, Professorin für Sprachtechnologie Uni Marburg: „Wir haben ein grundsätzliches Problem mit der Definition von Intelligenz. Wir sind uns nicht einig,ob dafür wichtig ist, dass die Maschine tatsächlich über Wissen verfügt wie wir Menschen, oder ob es ausreicht, dass sie sich so verhält, dass es für den Menschen intelligent aussieht.“

Übrigens: Intelligenz kommt vom Lateinischen intellegere: verstehen

Versteht eine KI, was wir fragen und was sie antwortet?

Fortsetzung folgt.

Müssen wir unsere Definition von ‚Wissen‘ überdenken?

Wie wahrscheinlich die meisten von Ihnen, habe ich in den letzten Wochen immer mal wieder ein Schwätzchen mit ChatGPT geführt, dem auf einer Künstlichen Intelligenz basierenden Chatbot der Firma OpenAI. Und da ich seit Jahren, wie wahrscheinlich ebenfalls die meisten von Ihnen, meinen Studierenden erzähle, ein Merkmal von Wissen sei, dass es an Personen gebunden ist (im Unterschied zu Daten und Informationen), habe ich den Chatbot gefragt:

Kann man bei einer KI von Wissen sprechen?

Die Antwort kam, wie immer prompt:
Ja, bei einer KI kann man von Wissen sprechen. Eine KI ist ein Programm, das auf einem Algorithmus basiert und darauf trainiert wird, aus Daten und Erfahrungen zu lernen, Muster zu erkennen und Entscheidungen zu treffen. Wenn eine KI erfolgreich trainiert wurde, kann sie ein umfangreiches Wissen über das zugrunde liegende Problem oder den Anwendungsbereich haben.
Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass das Wissen, das eine KI besitzt, auf den Daten und Erfahrungen basiert, die ihr während des Trainings zur Verfügung gestellt wurden. Die Qualität und die Art der Daten und Erfahrungen, auf die die KI trainiert wurde, können das Wissen beeinflussen, das die KI besitzt. Daher müssen Entwickler und Trainer von KI-Systemen sicherstellen, dass die Daten und Erfahrungen, auf die die KI trainiert wird, von hoher Qualität und angemessen sind, um ein sinnvolles und aussagekräftiges Wissen zu gewinnen
.

Klingt schlüssig, oder? Stutzig gemacht hat mich hier jedoch der Begriff der ‚Erfahrung‘. In der Philosophie versteht man unter Erfahrung die durch die Sinne vermittelte Gewissheit der äußeren und inneren Dinge. Erfahrung hat in diesem Verständnis einen unmittelbaren lebensweltlichen Bezug. Wenn wir also sagen, dass Wissen aus einer Verknüpfung von Daten und Informationen mit Erfahrung hervorgeht und wir diesem Verständnis von Erfahrung folgen, bedeutet der Schritt hin zum Wissen einen Abgleich mit einer unmittelbar sinnlich erfahrenen äußeren Lebenswelt.

Dazu passt eine kleine Anekdote über den Musiker und Dichter Nick Cave:
Ein Fan hatte Nick Cave einen Songtext geschickt, den er durch ChatGPT hatte produzieren lassen. Die Aufgabe war, einen Songtext im Stil von Nick Cave zu schreiben. Herausgekommen sind Zeilen wie „I’ve got the blood of angels on my hands / I’ve got the fire of hell in my eyes“. Durchaus Nick Cave-ish. Nick Cave reagierte darauf wie folgt: Das Ergebnis sei eine groteske Verhöhnung dessen, was es heißt ein Mensch zu sein. Songs entstünden aus Leiden, sie basierten auf einem komplexen inneren Schöpfungskampf. Daten litten nicht.
Und sie machen (noch) keine unmittelbaren Erfahrungen.

Oder machen wir es uns damit zu einfach in der Wahrung des Anspruchs Wissen sei ausschließlich menschlich?

Fortsetzung folgt.

Wissensmanagement im 21. Jahrhundert

Ich möchte Sie gerne einladen zu einer gemeinsamen Netzwerkveranstaltung der Gesellschaft für Wissensmanagement e. V. und der Hanns-Seidel-Stiftung: Am 31. März wird es in München um das Wissensmanagement im 21. Jahrhundert gehen – eine durchaus umfassende Fragestellung, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden soll. Dabei steht die Vernetzung der Teilnehmenden und der Austausch mit Expert:innen im Vordergrund, es wird abgesehen von knappen Inputs zur Einstimmung keine ‚klassischen‘ Vorträge geben. Ich bin gespannt, zumal ich einen solchen zehnminütigen Input zur Bedeutung von Wissen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen geben sowie gemeinsam mit einem Kunden als Expertin an einer Themeninsel zur Einführung eines systematischen Wissensmanagements mitwirken darf.

Neugierig geworden? Ausführliche Informationen zur Veranstaltung sowie die Möglichkeit sich kostenfrei für eine Präsenzteilnahme oder virtuelle Teilnahme anzumelden finden Sie hier. Sehen wir uns in München?

WMOOC Live Session zum Digitalen Zwilling der Organisation online

Und es geht weiter mit der kleinen Serie an WMOOC ’22 Live Sessions. Im November haben wir uns mit einem sehr innovativen Thema beschäftigt. Dem so genannten ‚Digitalen Zwilling‘. Sie wissen nicht so recht, was darunter zu verstehen ist? Oder welchen Bezug dieses Thema zu Wissensmanagement hat? Lukas Klaßen hat es in seiner Live Session sehr anschaulich erzählt (Dauer 54’46 Min):

Der WMOOC ’22 geht übrigens in der nächsten Woche zu Ende. Aber nach dem WMOOC ist ja immer auch vor dem WMOOC. Am 3. Oktober 2023 starten wir in eine neue Runde. Wenn Sie Anregungen und Wünsche für interessante Live Sessions aus Theorie und Praxis haben, freuen wir uns. Bitte einfach melden!

WMOOC Live Session zum Pyramid Model online

Mein Wissensmanagement-MOOC Mit-Koordinator Dirk Liesch war über den Jahreswechsel ganz fleißig und hat die Aufzeichnungen der letzten Live Sessions aus dem WMOOC 2022 bearbeitet und online gestellt. Los geht es hier in meinem Blog in dieser Woche mit Annika Lawrence, die über das im Rahmen ihrer von mir betreuten Masterarbeit entwickelte Pyramid Model für Wissensmanagement berichtet. Sehr inspirierend (Dauer 43’55 Min). Viel Spaß!

WMOOC 2022 ist gestartet. Mit so vielen Live Sessions wie noch nie

Am Montag, dem 3. Oktober ist der WMOOC 2022 zum inzwischen 7. Mal gestartet. Und noch nie konnten wir bereits vom Start weg so viele, so interessante Live Sessions planen. Hier eine Übersicht aller bereits vereinbarten Termine. Merken Sie sich diese schon einmal im Kalender vor! Um die wöchentliche Info-Mail mit der Einladung zur jeweiligen Live Session nicht zu verpassen, registrieren Sie sich am besten einfach bei unserem WMOOC-Newsletter.

  • 20.10., 11 Uhr: Annika Lawrence stellt ihr eigenes integriertes Wissensmanagement-Modell vor, das sie im Rahmen ihrer Masterarbeit entwickelt hat
  • 3.11., 10 Uhr: Lukas Klaßen beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Wissensmanagement und digitalem Zwilling
  • 10.11., 15 Uhr: Stefan Zillich erläutert, was man unter einem body of knowledge versteht
  • 14.11., 14 Uhr: Jetzt geht es in die Praxis mit Sigrun Wetzel, die über die eigenen Erfahrungen im Unternehmen mit digitalem Onboarding berichtet
  • 22.11., 16 Uhr und 29.11., 11 Uhr: In einer Doppelsession tauchen wir mit Martina Koch, Roman Benteler und Jonas Kany tief in das ganz praktische Wissensmanagement bei einem kommunalen Stadtwerk ein
  • 8.12., 17 Uhr: Es wird international, Kamila Brodzinska berichtet in englischer Sprache über das Wissensmanagement bei den Krakauer Museen
  • 12.12., 10 Uhr: Susann Roth teilt (in deutscher Sprache) ihre Erfahrungen darüber, wie man die Kunden (Länder der Region) bei der Asian Development Bank dazu bekommt, bei Themen mitzumachen
  • 14.12., 15 Uhr: von Nikolas Stöcker erfahren wir mehr über das Wissensmanagement beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Und auch für den Januar haben wir schon eine Zusage, aber noch keinen Termin: Peter Pawlowsky teilt seine persönliche Sicht auf die Geschichte, aber auch in eine mögliche Zukunft von Wissensmanagement.

Außerdem konnten wir Sabine Wax, die aktuelle Präsidentin der GfWM, für eine Live Session zu persönlichem Wissensmanagement gewinnen. Termin muss noch festgelegt werden.

Last not least wird es vermutlich (die technischen Rahmenbedingungen müssen noch geklärt werden) am 13.10. um 15 Uhr eine Live Session von mir selbst direkt vom Knowledgecamp der GfWM in Berlin geben, und zwar zu „Wissensmanagement wird agil – und das bei einem Schweizer Finanzinstitut!

A propos, Knowledgecamp: Ich hoffe, wir sehen uns bei DER Wissensmanagement-Veranstaltung des Jahres! Eine Teilnahme lohnt sich aus meiner Erfahrung immer. Deshalb unterstützt VOLLMAR Wissen+Kommunikation auch in diesem Jahr das Knowledgecamp wieder als Sponsorin.

Die Verlernende Organisation

Ich habe eine Weile gezögert, diesem Beitrag diesen Titel zu geben, weil der Begriff des ‚Verlernens‘ durchaus positiv konnotiert sein kann im Sinne eines Wissensbalast Abwerfens, gedanklichen Raum für Neues Schaffen. So ist er hier aber nicht gemeint, sondern eindeutig negativ im Sinne einer Zurückentwicklung der Organisation und eines Verlustes an organisationalem Wissen, im Grunde einer Verblödung der Organisation.

Ich erlebe das in der letzten Zeit immer häufiger, vor allem bei Konzernen. Dabei geht es weniger um konkret fachliches Wissen, das direkt bezogen auf die Leistungen des Unternehmens bzw. Geschäftsbereiches ist, als um Wissen aus weicheren Umfeld-Wissensdomänen wie beispielsweise Qualitäts- und Risikomanagement und Compliance (wo ich ebenfalls beratend tätig bin). Ich habe mir Gedanken gemacht, welche Ursachen dieses nicht intendierte, aber akzeptierte, weil nicht wahrgenommene Verlernen hat:

  • Das Wissen wird beim Onboarding neuer Organisationsmitglieder nicht oder nicht angemessen vermittelt. Gerade bei als bürokratisch verschrienen Themen wie Qualitätsmanagement und Compliance sind entsprechende Trainings oft lieblos gestaltet. Dazu gehört, dass oftmals die Hintergründe für bestimmte Vorgaben und Prozesse, das Know-why, und damit verbunden auch ihr Nutzen gerade nicht thematisiert werden. Damit sind Lernmotivation und Aufmerksamkeit denkbar niedrig. Falls diese Themen überhaupt Bestandteil eines Onboarding sind.
  • Diese kontinuierliche Erosion der organisationalen Wissensbasis wird zunehmend zu einem Erdrutsch, wenn gleichzeitig die Fluktuation hoch ist. Aufgrund wiederholter Restrukturierungen und aufgrund zunehmendem Outsourcings. In das Onboarding externer Organisationsmitglieder wird in der Regel noch weniger Aufwand investiert. Vielmehr besteht die Auffassung, dass ein gewissermaßen fertiger Service eingekauft wird. Zeit und Budget für organisationsspezifische Kompetenzentwicklung sind nicht oder nur in geringem Umfang eingeplant. Noch weniger, wenn seitens des beauftragten Vendor dann noch auch diese externen Kräfte rasch wechseln, schließlich wird ja nicht eine bestimmte Person angefordert und beschäftigt, sondern eine nicht-personalisierte Leistung, deren Träger:in austauschbar ist.
  • Ach ja, wiederholte Restrukturierungen: So wichtig es frei nach Dirk Baecker ist, eine Organisation immer mal wieder in Unordnung zu bringen, damit sie nicht stagniert, so schädlich sind in rascher Abfolge verordnete Restrukturierungen. Was passiert: Gerade so genannte deep smarts, also kritische (Erfahrungs)Wissensträger verlassen die Organisation. Rollen und Zuständigkeiten bleiben oft über einen zu langen Zeitraum ungeklärt, sodass das damit verknüpfte organisations-implizite Wissen versickert. Organisationsbasen im Kleinen, d.h. in etablierten Teams gehen verloren. Und auch hier wieder, der gezielte und systematische Transfer von dem oben beschriebenen Wissen, das mittelbar auf die Leistungserbringung wirkt, ist selten Bestandteil von Restrukturierungsmaßnahmen.

Der so genannte root cause hinter diesen Phänomenen ist, dass das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Wissens in der Organisation verloren gegangen ist. Bezogen auf Qualitäts- und Risikomanagement sowie Compliance ist es die fehlende Erfahrung fehlgeschlagener Audits, eingetretener Risiken usw. D.h. das Bewusstsein, dass dieses Wissen ein notwendiges ist, geht mangels konkreter Erfahrung mit der Zeit verloren. Das dazu gehörende mindset verblasst. Gleichzeitig steigt mit zunehmendem Verlust dieses Wissens gerade die Wahrscheinlichkeit von Audit-Versagen und Risiko-Eintritt. Haben wir hier eine Art von unausweichlichem Kondratjew-Zyklus? Sind Lernende und Verlernende Organisation auch in dieser negativen Lesart immer miteinander verschränkt?

Was meinen Sie? Und sehen Sie noch weitere Ursachen für das Verlernen? Ich freue mich auf eine Diskussion!