Interview zu Return on Education

Interview zu Return on Education
DGQ Blogbeitrag mit Interview

Auf dem letztjährigen Q-Tag der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) wurde ich zur spannenden Frage der Wirkungsmessung von Bildungsmaßnahmen (Return on Education) interviewt. Das Video ist nun im Blog der DGQ online.
Ein schriftliches Interview mit mir als DGQ-Expertin zum gleichen Themenkomplex erscheint im April in der Fachzeitschrift wissensmanagement.

Und a propos, Wirkungsmessung: Demnächst veröffentlicht wird außerdem ein DGQ Whitepaper von mir zur Frage der Wirkungsmessung im Wissensmanagement im Kontext der ISO 9001. Ich halte Sie auf dem Laufenden.

Digitalisierung bedingt Demokratisierung?

Digitalisierung bedingt Demokratisierung?
demokratie

In den letzten Wochen und Monaten beherrscht die so genannte Zukunft der Arbeit (oder Arbeit der Zukunft?) mehr und mehr auch die Schlagzeilen in den Nicht-Fach-Medien und dabei geht es immer wieder um zwei Megatrends: Digitalisierung der Arbeit und Demokratisierung der Arbeit.

Ich frage mich nun: Sind dies zwei unabhängige, lediglich zeitlich koinzidierende Entwicklungen? Oder bedingt die Digitalisierung die Demokratisierung? Und wenn ja, wodurch?

Einige Thesen:

  • Durch die Digitalisierung wird Arbeit zunehmend zu Wissensarbeit und damit verkehren sich die „Herrschafts- und Machtverhältnisse“ in der Organisation: Der Arbeitnehmer wird zum Wissensgeber und der Arbeitgeber zum Wissensnehmer.
  • Als digitale Wissensarbeiter werden Menschen außerdem zunehmend unabhängig von Organisationen: Wo ein Fließbandarbeiter noch eine (teure) industrielle Infrastruktur benötigt, um seine Arbeitskraft überhaupt einsetzen zu können, braucht ein Wissensarbeiter eine Organisation nur noch bedingt: als Ort potenzieller Interaktion mit anderen Wissensarbeitern. Als Ort eines erleichterten, erweiterten Zugangs zu Informationen. Als Ort potenzieller Effizienzsteigerung durch die (temporäre) Nutzung von Strukturen. Erneut: Machtverschiebung zugunsten des Individuums.
  • Die durch die Digitalisierung befeuerte Daten- und Informationsflut, die hohe Wissensdynamik bedingen, dass Kooperation im Sinne eines gemeinsam Wirken an Bedeutung gewinnt. Der individuelle Informations- und Wissensarbeiter braucht andere, um das rasant mit dem Wissen mitwachsende Feld seines Unwissens zu vermessen und ggf. zu explorieren. Und Vernetzung ist per se erst einmal flach und horizontal, nicht hierarchisch-vertikal.
  • Durch die Digitalisierung findet eine Virtualisierung der Grenzen der Organisation statt. Der dadurch bedingte immer freiere Zugriff auf Informationen, die freie Möglichkeit zur individuellen (Wissens-)Entwicklung führt zu einem freieren Denken und zu einem Anspruch auf Freiheit und Entfaltung (bei eben nur gering wahrgenommenen (organisationalen) Begrenzungen).

Sie sehen schon, die vielen Parenthesen machen deutlich, wie der Kopf noch arbeitet und sich müht. Frei nach Kleist werden die Gedanken erst beim Schreiben verfertigt. Work in Think Progress also.
Vielleicht haben ja auch Sie noch weitere Thesen? Oder Lust die oben genannten fortzuführen. Ich freue mich auf Feedback!

 

Bild: gbw.at

Wo bleibt das Leben, wenn wir arbeiten?

Wo bleibt das Leben, wenn wir arbeiten?
Blick in die DEXINA-Arbeitswelt

Letzte Woche haben wir, ‚wir‘ heißt das Stuttgarter Regionaltreffen der GfWM, das Unternehmen DEXINA besucht, um uns dort eine so genannte neue Arbeitswelt einmal live anzuschauen.

Alles begann damit, dass sich Heiner Scholz, Gründer und Geschäftsführer der DEXINA GmbH vor ein paar Jahren fragte, wo eigentlich das Leben bleibt, wenn wir arbeiten. Work-Life-Balance war für ihn nicht genug, vielmehr sollte es um LIVE AT WORK (Leben bei der Arbeit) gehen. Dieses Konzept bestimmt heute nicht nur den Alltag der DEXINA-Mitarbeiter, sondern wird als Beratungs-, Coaching- und Entwicklungskonzept auch weiter vertrieben.

Das Ziel von LIVE AT WORK ist es, „Arbeit zu einem Sinnstifter und Freudegenerator“ zu machen, so Sandra Dambacher-Schopf, die Pressereferentin des Unternehmens, die uns durch die DEXINA-Arbeitswelt – sprich modern eingerichtete Open Space-Büros in Böblingen, führte. Es gehe nicht darum, Leben und Arbeiten auszubalancieren, sondern vielmehr zu integrieren und darüber eine emotionale Verbundenheit mit der Arbeit zu schaffen. Und dabei spielen die räumlichen Gegebenheiten eine entscheidende Rolle. Weshalb Räume, nach der DEXINA-Philosophie, auch von innen heraus, aus der Identität des Unternehmens und seiner Menschen heraus entwickelt werden sollten. Am Beginn eines Raumkonzepts steht also die Identitätssuche des Unternehmens. Dann werden die Mitarbeiter nach ihren konkreten Bedürfnissen befragt.

Im Falle von DEXINA selbst beruht die Arbeitswelt auf dem Konzept der Open Spaces, inklusive Gemeinschaftsküche, Kinderbüro, abgeschiedenen Denkerzellen und – das beeindruckte uns mit am meisten – Wänden, die dank einer Spezialfarbe komplett als „Whiteboards“ bis unter die Decke fungieren. Hinzu kommen spezielle statisch aufgeladene Zettel, die sogenannten DEXits, die Dexina mittlerweile in einem eigenen Online-Shop vertreibt und die problemlos auch an den Fenstern haften. Und die Mitarbeiter machen überall ausgiebig Gebrauch von den Möglichkeiten ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen.

Laut Dambacher-Schopf ist die Umsetzung des Konzepts bei DEXINA stark auf Mitarbeiter der Generation Y ausgerichtet, also Mitarbeiter, die sich bedingungslos einsetzen, wenn die Arbeit sinnstiftend ist, die für sich selbst und ihr Tun die Verantwortung übernehmen und die Freiraum zur Selbstverwirklichung beanspruchen – schließlich liegt der Altersdurchschnitt bei DEXINA bei 33 Jahren. Aber Achtung: Die konsequente Umsetzung eines solchen Konzepts bedingt auch, dass es für so machen Mitarbeiter genauso nicht passend ist und in seiner Radikalität auch nicht einfach (er)tragbar. Sicherlich kein Patentrezept für jede Art von Organisation.  Aber vielleicht doch ein Hinweis, wie die konkrete Gestaltung der Arbeitsumgebung im „war for talents“ oder auch im Kampf um den Wissensarbeiter zunehmend wichtig wird. Neben zahlreichen Auszeichnungen, darunter den New Work Award und den German Design Award, zeigt sich der Erfolg des Konzepts für DEXINA nach eigener Aussage unter anderem auch in 400% mehr Initiativbewerbungen, 29 Prozent weniger Krankheitstage und 4 Mal mehr Kindern.

Wer neugierig geworden ist: In diesem Video erläutert Heiner Scholz selbst seine Ideen zu Leben bei der Arbeit:

Höchststrafe Lebenslang?

Höchststrafe Lebenslang?
Neugier

Passiert es Ihnen auch manchmal, dass Menschen als Reaktion auf die Feststellung „lebenslanges Lernen“ spontan wenig begeistert sind, sondern eher resigniert mit den Augen rollen, demotiviert aufseufzen… So, als ob diese Aussicht auf lebenslanges Lernen einer Art Höchststrafe gleichkommt. „Werde ich denn nie meine Ruhe haben?“

Nun ist der Begriff „lebenslänglich“ sicherlich spontan eher negativ konnotiert. Aber davon unabhängig, scheint mir tatsächlich auch der Anspruch eines lebenslangen Lernens als Zumutung empfunden zu werden. Warum ist das so? Hat unsere Sozialisierung im deutschen Bildungssystem etwa nachhaltig dafür gesorgt, dass wir Lernen nicht mehr als etwas Positives, eine ganz wunderbare Chance empfinden? Verbinden wir Lernen in erster Linie mit Mühe und Arbeit und weniger mit Neugier, Freude und Entwicklung?

Nun bedeutet Lernen natürlich immer Veränderung. Wikipedia definiert Lernen wie folgt: „Aus lernpsychologischer Sicht wird Lernen als ein Prozess der (…) Veränderung des Verhaltens, Denkens oder Fühlens (…) aufgefasst“. Lernen ist demnach (erst) dann erfolgreich, wenn es in einer konkreten und manifesten Veränderung resultiert. Liegt also die empfundene Zumutung weniger im Lernen als solchem, sondern mehr in der implizierten Veränderung? Veränderung strengt an, ist nicht immer erwünscht. Müssen wir uns denn ein Leben lang verändern? Ist nie ein Ziel erreicht?

Für den Neurologen Gerald Hüther stellen sich diese Fragen gar nicht. In einem TV-Interview stellte er kürzlich fest, dass Lernen schlichtweg das wesentliche Kennzeichen von allem Lebendigen sei. Was lebendig ist, lernt also zwangsläufig. Und damit zwangsläufig ein Leben lang. Ein Ende des Lernens ist ein Ende des Lebendig Seins.

Bleiben Sie also neugierig! Lern-gierig! Wissensdurstig!

Eine wunderbare Gelegenheit zu lernen, bietet übrigens unser MOOC zu Wissensmanagement, der WMOOC 2016, der nun bald, nämlich am 4. Oktober startet. Aktuell haben wir bereits über 200 eingeschriebene Teilnehmer. Wenn Sie noch nicht dazu gehören, fassen Sie sich ein Herz und lernen Sie mit uns! http://mooin.oncampus.de/wmooc

Bildquelle: http://www.visuelle-protokolle.de/

Was ist ein Team?

Was ist ein Team?
Frauenfußball D-Jugend Berlin

Diese Woche wurde ich in einem Interview für ein neues Projekt gefragt, wie ich ‚Team‘ definiere. Hier die Definition, die mir spontan im Gespräch eingefallen ist (das Interview war in englischer Sprache, daher auch die Definition):

A team is a group of (diverse) persons sharing a goal or even a vision and knowing and trusting each other well enough to also share their individual knowledge and experiences, ideas and creativity, and, not least, their workload.  At its best, a team is a learning organization generating synergy, knowledge and fun and ending up with more than the mere sum of its single parts.

Was meinen Sie? Trifft es das? Sind Sie Teil eines solchen Teams? Was braucht es, damit ein Team sich dahin entwickelt?

Ich freue mich auf Ihr Feedback.

 

Bild: http://www.tip-berlin.de/

Ein frei verfügbares Lehrbuch zu Wissensmanagement entsteht

Ein frei verfügbares Lehrbuch zu Wissensmanagement entsteht
WMOOC

Ich habe an dieser Stelle ja schon das eine oder andere Mal über den Wissensmanagement MOOC berichtet, den ich gemeinsam mit Dirk Liesch aktuell konzipiere und dann ab Oktober durchführen werde. Wenn Sie sich noch nicht eingeschrieben haben sollten, erinnere ich gerne daran, dass die Registrierung jetzt möglich ist. Darum soll es in diesem Blogbeitrag aber gar nicht gehen, sondern um die Idee, die eigentlich hinter dem MOOC steckt:

Ergebnis des MOOC soll ein frei verfügbares „Lehrbuch“ zu Wissensmanagement sein, eine so genannte OER, eine Open Educational Resource. D.h. alle Materialien, die aktuell für den MOOC entstehen bzw. zusammengestellt werden, sollen auch nach dem MOOC dauerhaft frei verfügbar im Internet als Lehr- und Lernmaterialien zur Verfügung stehen. Und zwar als einzelne Content-Module, die nun im MOOC und auch auf der OER-Plattform einem von uns festgelegten Curriculum folgen, aber auch unabhängig davon – und durchaus auch selektiv – rezipiert oder für eigene Schulungsmaßnahmen genutzt werden können. Wie ist das gemeint? Unternehmen, Verwaltungen, Hochschulen sollen diese Inhalte nutzen und in eigene Angebote integrieren können, z. B. um Trainings zu Wissensmanagement nach einem Flipped-Classroom-Ansatz anzubieten.

Warum tun wir das? Warum geben wir als Berater Know-how kostenfrei ab und ermöglichen es anderen – auch anderen Beratern – diese Inhalte zu nutzen? Nun, vielleicht, weil das Wissensmanagement ist? Weil Wissen mehr wird, wenn man es teilt?
Zugegeben, es ist ein Experiment, aber wir sind zuversichtlich, dass wir nicht enttäuscht werden.

Übrigens: Wenn Sie dieses Experiment unterstützen wollen, freuen wir uns. Mehr Informationen dazu, wie Sie das tun könne, finden Sie hier.

Anmeldung zum Wissensmanagement MOOC 2016 ist freigeschaltet

Anmeldung zum Wissensmanagement MOOC 2016 ist freigeschaltet
WMOOC

Seit heute ist die Anmeldung zu unserem Wissensmanagement MOOC (Massive Open Online Course, also ein kostenloser freier Online-Kurs rund ums Thema Wissensmanagement) auf der mooin-Plattform freigeschaltet.

Der WMOOC selbst startet am 4. Oktober und gliedert sich in folgende 4 Hauptmodule:

  • Oktober 2016 – Modul 1: Grundlagen
  • November 2016 – Modul 2: Wissensmanagement-Einführung in der Organisation
  • Dezember 2016 – Modul 3: Wissensmanagement-Werkzeuge und -Methoden
  • Januar 2017 – Modul 4: Praxisbeispiele aus Unternehmen, Verwaltung und Non-Profit-Organisationen

Jedes Modul dauert 3 Wochen. Für jede dieser Wochen gibt es eine Lektion, welche die jeweiligen Themen, Aufgaben und Termine  der Woche enthält. Pro Woche sollten Sie ca. 3 Stunden Lernzeit einplanen. Je nach Ihren Vorkenntnissen und Ihrem konkreten Interesse, können Sie das Curriculum aber natürlich auch nur in ausgewählten Teilen bearbeiten. Neben Materialien für das Selbststudium wird es auch so genannte Live Sessions geben sowie (regionale) Lerngruppen und Foren zum Austausch mit anderen Teilnehmern und natürlich den Dozenten und Tutoren.

Ich freue mich auf eine rege Teilnahme. Wir sehen uns im MOOC!

Age of Experts?

Age of Experts?
einstein - ein anerkannter und bewunderter Experte

Wir leben in wissensintensiven Zeiten und damit, so sollte man annehmen, quasi automatisch in einer Hochzeit des Expertentums und der Experten. Aber ist das tatsächlich so?

Einerseits ja, denn rein quantitativ betrachtet, sind wir jederzeit und überall umzingelt von Experten zu allen möglichen relevanten und irrelevanten Themen. Denken Sie nur an die in Dauerschleife laufenden Informationssendungen und Talk Shows. Doch kommen dort tatsächlich Experten zu Wort oder eher Expertendarsteller? Also Menschen, denen es teilweise perfekt und unterhaltsam gelingt, ihre mehr oder oft auch weniger vorhandene Expertise in schnittige und medienkonforme 10-Sekunden-Schnipsel zu packen. Wobei allzu oft nur Allgemeinplätze übrig bleiben oder die Grunderkenntnis, dass die Dinge halt schon recht komplex seien. Aha, denken wir da, das weiß ich auch ohne den Experten.

So entwertet diese Inflation von (Schein-)Experten zunehmend das eigentliche und in wissensintensiven Zeiten tatsächlich so notwendige Expertentum.

Und daran tragen wir selbst unseren Anteil, denn wollen wir nicht unterhalten werden? Simplify als Motto? Schon Max Weber stellte vor 100 Jahren fest, dass die Frucht vom Baum der Erkenntnis „aller menschlichen Bequemlichkeit unwillkommen“ sei. Und Einstein mahnte zwar, die Dinge einfach zu machen, aber eben nicht einfacher als sie nun mal sind.

Auf der einen Seite, nennen wir sie im klassischen Wissensmanagement-Jargon die Wissensnehmer, haben wir also den Ruf nach größtmöglicher Einfachheit (eventuell sogar gepaart mit dem Wunsch nach Unterhaltung).

Auf der anderen Seite, der der Wissensgeber, haben wir die Experten-Inflation, die diesem Wunsch nur zu bereitwillig nachkommt und dafür auf einen echten Wissenstransfer, echte Möglichkeiten zur Lehren und zu Lernen, Verständnis zu schaffen und Horizonte zu erweitern verzichtet.

Auf der Seite der Wissensgeber haben wir aber auch die Experten-Elite, die es keineswegs für notwendig erachtet die Anforderungen der Wissensnehmer zu berücksichtigen. Auch hier findet ein echter Wissenstransfer, ein echtes Lernen – wenn auch aus anderen Gründen – nicht statt.
Kürzlich war ich, wie die regelmäßigeren Leser meines Blogs bereits wissen, für einen Kunden in Shanghai, um in der dortigen Niederlassung des Unternehmens die lokalen Experten – in diesem Fall offizielle Teilnehmer einer Fachlaufbahn im Unternehmen – in Sachen erfolgreichem Wissenstransfer zu trainieren. Natürlich haben wir auch darüber gesprochen, wie der Transfer aus der deutschen Zentrale nach China denn so funktioniere. Und allzu oft war der Eindruck, dass die deutschen Experten ihre deutschen Lösungen präsentieren, ohne sich zu bemühen, diese kritisch zu hinterfragen und ggf. an einen spezifisch chinesischen Kontext anzupassen, und dass Ideen, Meinungen, Rückmeldungen, Erfahrungen aus China nicht gehört werden. Wir die Experten, die anderen unreife „Schüler“, diese Einstellung scheint, bewusst oder unbewusst, bei vielen vorzuherrschen.

Vielleicht ist es ja aber auch gar keine grundsätzliche Hybris der Experten, sondern ein vielfältiges Unvermögen:

  • mangelnde Kompetenz in der Vermittlung (auch komplizierter und komplexer) Sachverhalte
  • zu wenig Zeit, Dinge gemeinsam zu entwickeln, zu hinterfragen, anzupassen
  • zu wenig Zeit, damit beim Empfänger Verständnis auch reifen kann
  • mangelnde Motivation für einen echten Transfer, weil seitens der Führung nicht wahrnehmbar wertgeschätzt (entsprechende zeitliche Freiräume wären ein Zeichen einer solchen Wertschätzung)

Es geht also, mal wieder, um das Gestalten förderlicher Rahmenbedingungen für Wissensarbeit. Und dabei genügt es nicht, wenn das Wissensmanagement über Gelbe Seiten oder vergleichbare Tools Experten sichtbar macht, Das ist nur der allererste, kleinste und einfachste Schritt.

 

Bild: Media 1 faz.net

Das Land aus Feuer und Eis (und einer Fußballmannschaft)

Das Land aus Feuer und Eis (und einer Fußballmannschaft)
Freude

Ich bin – zugegeben – kein Fußballfan, aber seit einem Urlaub vor zwei Jahren Island-Fan. Und daher habe ich die erstaunliche Erfolgsgeschichte der isländischen Mannschaft bei dieser Europameisterschaft mit wachsender Begeisterung und wachsendem Staunen verfolgt. Staunen darüber, was dieses Team vor anderen auszeichnet, gar nicht so sehr als Fußballspieler (das kann ich gar nicht beurteilen), sondern eben als Team.

Dabei bin ich in der Frankfurter Sonntagszeitung vom 3. Juli über einen interessanten Artikel über die beiden (!) Nationaltrainer Islands gestoßen. Deren Zusammenarbeit ist ein hervorragendes Beispiel für Diversity und Wissens- und Erfahrungstransfer:

Lars Lagerbäk (67 Jahre, Schwede, Fußballlehrer) und Heimir Hallgrimsson (49 Jahre, Isländer, Zahnarzt) sind gleichberechtigte Trainer der isländischen Mannschaft, zumindest bisher, nach der EM (und nach erfolgreich gelebtem Transfer von Wissen und Erfahrung) wird Lagerbäk den Trainerposten alleine seinem isländischen Partner überlassen. Der Schwede wird als erfahren, solide und verlässlich beschrieben, der Isländer als leidenschaftlich, begeisterungsfähig, frech und redefreudig, aber auch als ein hervorragender Analyst und exzellenter Verkäufer des Produkts „Spitzenfußball“ in Island. Zitat: „Wir sind sehr unterschiedlich, aber zusammen sind wir ein guter Coach.“ (Hallgrimsson)

Unterschiedliche Kompetenzen und Eigenschaften, die sich im Team wiederfinden, das durchaus konzentriert Fußball spielen kann, aber dabei – so scheint es – Leidenschaft und Spaß nicht verliert.

Interessant auch die bewusste Einbindung des Umfelds (die Fans als sprichwörtlicher 12. Mann): Um die Verbundenheit der Fans mit ihrer Mannschaft zu stärken, hat Hallgrimsson lange vor der EM konsequent vor Spielen den größten isländischen Fanclub besucht und Insiderwissen zu Aufstellung und Taktik weitergegeben und mit den Fans diskutiert. Wer eines der Island-Spiele im Fernsehen verfolgt hat, wird nicht in Frage stellen, dass die Fans ihre Mannschaft leidenschaftlich (Huuuu!) mittragen.

Was mir bei diesem Team am eindrücklichsten ist, ist die offensichtliche Freude, der Spaß am eigenen Tun und am eigenen Erfolg. Vielleicht ist das ja das eigentliche Geheimnis. Also: Lassen Sie uns mehr Spaß in die (Team)Arbeit bringen!

Bild: Berliner Zeitung

WMOOC – Danke und wir sehen uns im September

WMOOC – Danke und wir sehen uns im September
WMOOC

Liebe Unterstützer  und Fans unseres Wissensmanagement MOOC 2016 (MOOC = freier Online-Kurs),

Dirk und ich sagen Danke für die zugesagte Unterstützung und das konstruktive Feedback. Leider haben wir unser Finanzierungsziel knapp nicht erreicht. Weil wir das Projekt aber selbst so spannend finden, werden wir den MOOC trotzdem ab Herbst diesen Jahres durchführen. Eine Anmeldung wird ab Juli möglich sein, dann verraten wir auch das Curriculum, an dem wir eifrig basteln (Vorschläge und Ideen sind willkommen). Also, einfach diesen Blog im Auge behalten, wenn Ihr informiert werden möchtet, wann es konkret losgeht.

Wir freuen uns darauf. Bis dahin…